Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

„Ich sehe Gefahren für unsere Demokratie“

Nach Chemnitz und Köthen beklagt Bundesfami­lienminist­erin Franziska Giffey (SPD) eine gefährlich­e Polarisier­ung des Landes

- VON TIM BRAUNE, JULIA EMMRICH UND JÖRG QUOOS

BERLIN. Es muss einiges passieren, bis Franziska Giffey (SPD) ihre zuversicht­liche Stimmung verliert. Doch die Ereignisse von Chemnitz und Köthen, die Provokatio­nen und Entgleisun­gen im Bundestag, der Koalitions­krach um die Zukunft von Verfassung­sschutzprä­sident HansGeorg Maaßen – das alles hat Spuren hinterlass­en: Beim Gespräch in ihrem Büro klingt die oft so zupackend gut gelaunte Bundesfami­lienminist­erin besorgt. ein Bild macht, bevor man urteilt. Dazu gehört, dass man mit den Leuten direkt spricht. Nur so kann man verstehen, was wirklich los ist, und richtiges Handeln davon ableiten. will deshalb den Freiwillig­endienst ausbauen. Es geht um Anreize und gute Bedingunge­n statt Zwang. Im Moment machen vorwiegend junge Menschen aus gut situierten Elternhäus­ern einen Freiwillig­endienst. Weil sie es sich leisten können, ein Jahr quasi ohne Lohn zu arbeiten. Viele andere gehen jobben oder machen eine Ausbildung, weil sie möglichst schnell ihr eigenes Geld verdienen müssen. Ich will, dass alle, die sich engagieren wollen, das auch können. Im Herbst werde ich darum Vorschläge zur Reform der Freiwillig­endienste vorlegen. Zum Beispiel wollen wir, dass junge Menschen sich auch in Teilzeit freiwillig einbringen können. Und wir prüfen, ob wir denen finanziell unter die Arme greifen können, die sonst nicht teilnehmen könnten.

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Karikatur: Nel
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