Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Ins Schwarze treffen und Leergut sammeln
Die jungen Bogensporttalente glänzten beim traditionellen Russ&Janot-Cup des SV Erfurt West 90 sportlich und zwischenmenschlich
ERFURT. Bereits zum neunten Mal in Folge war Erfurt der Schauplatz des größten Schülerturniers im Bogensport in Thüringen, dem Russ&Janot-Cup. Steffi Prause, Sichtungstrainerin Bogensport in Thüringen und Initiatorin des Turniers, freute sich über viele Teilnehmer und deren positives Feedback. „Die Energie in Verbindung mit unserer Initiative zur Förderung des Bogensport über den Thüringer Schützenbund hat tatsächlich vieles in Thüringen bewirkt und verändert“, sagte Prause.
22 Vereine, knapp 110 Schützlinge, Kinder von 6 bis 14 Jahren und Menschen mit Handicap in einer aufgeführten Sonderklasse waren in diesem Jahr dabei. Bei den unter Zehnjährigen waren allein 26 Kinder dabei. In dieser Klasse ging es sehr eng zu. Timo Biedermann aus Triptis kam auf 656 von 720 möglichen Ringen und gewann. Der zweite und dritte Platz ging ringgleich mit beachtlichen 650 Ringen an den Verein in Osthausen und Ostramondra, wobei sich Gustav Neumeister den zweiten Platz sicherte. Der gastgebende SV Erfurt West 90 erreichte sechs Podestplätze.
Von der Menge an Talenten machte sich auch der Landestrainer des TSB Steffen Jabin ein Bild. Er sah auch die sehr guten Ergebnisse der siegreichen Jerome Gleitsmann (Apolda) aus der Sichtungsgruppe des TSB in der Schüler-A-Klasse männlich und Anne-Kathrin Benschig aus Elxleben in der Schüler-A-Klasse weiblich.
Wieder einmal wurde etwas für den guten Zweck getan: Der Spendenaufruf „Kids for Kids“, der dieses Jahr erneut der Christopherusschule Erfurt zu Gute kam, brachte 930,91 Euro ein. Dieses Geld spendeten Kinder für Kinder, welches sie selbst erarbeiteten mit: einem Trödelmarkt, Arbeiten in einer Tierarztpraxis, Leergut sammeln, die Arbeitshosen von Papa zusammenlegen, gute Schulnoten und vielem mehr. Als einzige Vertreterin aus der Politik folgte Marion Walsmann (CDU) der Einladung zum Turnier.
Die Sonderklasse bot auch wieder Menschen mit Handicap, welche die reguläre Wettkampfentfernung von 40 bzw. 70 Metern nicht bewältigen können, die Chance, sich miteinander zu messen. Hier war es ein normales Bild, dass ein Zehnjähriger mit einem 59-Jährigen wetteiferte und sich beide dennoch gegenseitig halfen. Auch das ist Bogensport. Sehr gute Ergebnisse wurden auch hier erzielt und man spürte die große Empathie, denn sie freuten sich miteinander über ihre Leistungen.
Kinder sammelten Geld für benachteiligte Kinder