Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Frisch gefliest
Fliesen sind nicht nur seit Jahrtausenden ein praktisches Baumaterial. Richtig in Szene gesetzt werden sie als Wanddekoration, auf dem Tisch oder im Garten zum echten Blickfang
Bei Fliesen denken die meisten wohl zuerst an weiß gekachelte Bäder oder vielleicht noch an den Boden in der Küche. Dort finden sie meist aus praktischen Gründen Anwendung, schließlich sind sie robust, leicht zu reinigen und wenig anfällig für Feuchtigkeit.
Diese Eigenschaften wussten die Menschen bereits vor Jahrtausenden zu schätzen, denn schon im Altertum verwendeten etwa die Ägypter Keramikplatten als Wandbelag. Unter den Römern waren geflieste Fußböden beliebt – teilweise sogar beheizbar. Als im 8. Jahrhundert die Mauren das heutige Spanien und Portugal beherrschten, etablierten sie dort sogenannte Azulejos, farbig glasierte Fliesen, die zu einem Bild zusammengesetzt wurden. Großflächig wurden damit Wände verkleidet oder Fassaden dekoriert. Schließlich verbreiteten sich Fliesen in ganz Europa und die Herstellung wurde zunehmend professionalisiert. So entstanden Relieffliesen, mehrfarbige, glasierte oder mit Mustern, Ornamenten und Bildern bemalte Fliesen.
Bunte Steine
Das Zusammenfügen zu Mosaiken erfreut sich dabei sowohl bei der Gestaltung von Wänden und Böden als auch bei kleineren Dekorationen bis heute großer Beliebtheit. Die bunten Flächen bekommen Hobby-Heimwerker leicht selbst hin: Mittlerweile gibt es im Handel Mosaiksteine auf vorgefertigten Netzen, die nur noch auf die entsprechende Größe zugeschnitten werden müssen. Eine schöne Idee ist es auch, das Mosaik als Verzierung in größere Fliesen aus Beton einzugießen. Unbehandelt oder mit Klar- oder Bootslack bearbeitet machen die selbst gemachten Fliesen im Innenbereich oder auf der Terrasse eine gute Figur.