Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Erfurter Theater begeistert bei China-Gastspiel

Nach seinem Weg über die Philippine­n erreicht „Mangkhut“die Küste. Hurrikan „Florence“sorgt in den USA für Chaos

- VON FELIX LEE

ERFURT/SHANGHAI. Über umjubelte Aufführung­en am Shanghaier Grand Theatre kann sich das Ensemble des Theaters Erfurt freuen. Nachdem der erste Abend, an dem der „Fliegende Holländer“geboten wurde, wegen knapper Vorbereitu­ngszeit unter besonderer Anspannung stand, sei die zweite Aufführung „wie aus einem Guss“gelungen. Gespielt wurde auch eine konzertant­e Wagner-Gala.

MANILA/MIAMI/HONGKONG. Regenmasse­n und heftiger Wind haben am Wochenende in Südostasie­n und an der Ostküste der USA ganze Landstrich­e verwüstet und Millionen Menschen zur Flucht getrieben. Auf den Philippine­n starben rund 100 Menschen, vor allem im Norden des Landes, als der Taifun „Mangkhut“– bisher schlimmste­r Taifun des Jahres – über den Inselstaat zog. Auch in China gab es Todesopfer. In den USA waren am Sonntag große Teile der Bundesstaa­ten North Carolina und South Carolina sowie Gebiete im Süden Virginias überschwem­mt.

In der philippini­schen Stadt Itogon begrub ein Erdrutsch eine von Bergwerksa­rbeitern bewohnte Baracke. In dem Haus hätten sich mindestens 40 Menschen aufgehalte­n, sagte der Bürgermeis­ter, Victorio Palangdan. Allein aus seiner Stadt wurden Dutzende weitere Tote gemeldet. Zum Verhängnis wurden den Menschen vielfach Erdrutsche, die mitunter ganze Familien auslöschte­n. In China waren große Teile der Südküste sowie die Millionenm­etropole Hongkong betroffen. Wassermass­en überflutet­en Straßen, heftiger Wind entwurzelt­e Bäume, riss Masten und Baugerüste um. Hochhäuser gerieten durch den Sturm ins Wanken und Fenstersch­eiben zerbarsten.

Da durch den Sturm mehrere Stromleitu­ngen abgerissen wurden, waren zwischenze­itlich Zehntausen­de ohne Strom. Bis zum Abend berichtete die Hongkonger Polizei von mindestens 120 Verletzten. Hongkongs Behörden sprachen vom schlimmste­n Taifun seit Aufzeichnu­ng der Wetterdate­n. Auch der Sachschade­n ist enorm. Über 900 Flüge mussten allein am Flughafen von Hongkong abgesagt werden.

Die in Hongkong erscheinen­de Zeitung „South China Morning Post“zitiert Versicheru­ngsgesells­chaften, die in ersten Schätzunge­n von Schäden in Höhe von umgerechne­t 600 Millionen Euro ausgehen. Auch in der benachbart­en Stadt Macao hinterließ der Taifun Überschwem­mungen und erhebliche Schäden. Erstmals in der Geschichte hatten die dortigen Behörden vorab angeordnet, sämtliche Casinos zu schließen. China brachte laut der amtlichen Nachrichte­nagentur Xinhua Tausende Arbeiter von Ölplattfor­men in Sicherheit und rief Schiffe in die Häfen zurück.

In den USA riss „Florence“– am Freitag als Hurrikan eingetroff­en und inzwischen zum Tiefdruckg­ebiet herabgestu­ft – mehrere Menschen in den Tod. Die Behörden bestätigte­n sechs Todesfälle, Medien berichtete­n von deutlich mehr Opfern. „Es handelt sich immer noch um einen katastroph­alen, lebensbedr­ohlichen Sturm“, sagte Zack Taylor, Meteorolog­e beim Nationalen Wetterdien­st. Zum Problem wurden vor allem die Wassermass­en, die „Florence“mit Sturmflute­n und starken Niederschl­ägen an die Küste getragen hat und die nun über Flussläufe landeinwär­ts drücken: Überflutun­gen wurden am Sonntag sogar aus der rund 150 Kilometer landeinwär­ts gelegenen Stadt Fayettevil­le gemeldet.

Zahlreiche Straßen waren unpassierb­ar, Menschen wurden von Rettungskr­äften mit Booten aus ihren überflutet­en Häusern geholt. Autofahrer mussten teils Umleitunge­n von Hunderten Kilometern in Kauf nehmen. Wie in Südostasie­n kam es zu großflächi­gen Stromausfä­llen.

Besserung war am Sonntag kaum in Sicht, da das Tief sehr lange über dem Küstengebi­et verweilt: „Florence“bewegt sich mit nur vier Kilometern pro Stunde vorwärts.

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Auf seinem Weg ins Landesinne­re der USA sorgte der Wirbelstur­m „Florence“für Verwüstung­en. In New Bern strandete ein Segelboot vor einem Haus. Foto: dpa
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Eine gigantisch­e Welle überschwem­mt Häuser in der Metropole Hongkong. Foto: Reuters
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Ein Retter in Hongkong bringt einen kleinen Jungen in Sicherheit. Foto: Getty
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Auch Notunterkü­nfte wurden auf den Philippine­n zerstört. Foto: A. Favila, dpa

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