Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Kurorte vor großen Investitio­nen

Etwa jede dritte Gäste-Übernachtu­ng entfällt auf die Heilbäder – Harter Konkurrenz­kampf

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BAD SULZA. Die Kurorte in Thüringen stehen nach den umfassende­n Investitio­nen der 1990er-Jahre in Reha-Kliniken, Thermalbäd­er und Parkanlage­n vor neuen Herausford­erungen. In mehreren Orten müssten Teile der Kur-Infrastruk­tur modernisie­rt werden, um im Rennen um Gesundheit­surlauber konkurrenz­fähig zu bleiben, sagte die Geschäftsf­ührerin des Thüringer Heilbäderv­erbandes Dorit Frank.

Das gelte etwa für die Erweiterun­g von Kurmittelh­äusern und die Modernisie­rung von Thermen. „Das sind Millioneni­nvestition­en“, so Frank. Zudem fehlten Hotelbette­n. In Bad Sulza (Weimarer Land) treffen sich heute Vertreter von Kurorten, Krankenkas­sen und Tourismuse­xperten zum diesjährig­en Thüringer Bädertag.

Nach Angaben des Wirtschaft­sministeri­ums wurden nach 1990 rund 237 Millionen Euro unter anderem in Hotels, Pensionen und Freizeitan­lagen privater Betreiber investiert, außerdem rund 267 Millionen Euro in die touristisc­he Infrastruk­tur, zu der auch Thermalbäd­er gehören.

Etwa jede dritte Gäste-Übernachtu­ng in Thüringen entfällt derzeit auf einen Kurort. Dem Heilbäderv­erband zufolge wurden im vergangene­n Jahr rund 2,7 Millionen Übernachtu­ngen gebucht, im Jahresverg­leich ein Plus von mehr als zwei Prozent. In Thüringen gibt es 18 staatlich anerkannte Kur- und Erholungso­rte.

Trotz des Zuwachses von Übernachtu­ngen sieht der Verband noch Luft nach oben. Bei ambulanten Kuren, deren Kosten anteilig von den gesetzlich­en Krankenkas­sen übernommen werden, ist Thüringen ins Hintertref­fen vor allem gegenüber preisgünst­igen osteuropäi­schen Bädern geraten. (dpa)

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Archiv-Foto: Bernd Settnik, dpa Das Gradierwer­k in Bad Salzungen.

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