Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

BVB-Boss Watzke verteidigt Götze

Auch beim 3:1 gegen Frankfurt sitzt der Nationalsp­ieler auf der Bank. TV-Experte Matthäus spricht ihm die Qualität ab

- VON DANIEL BERG

DORTMUND. Hans-Joachim Watzke, Geschäftsf­ührer des Fußball-Bundesligi­sten Borussia Dortmund, hat seinen Spieler Mario Götze gegen die Kritik des Rekordnati­onalspiele­rs Lothar Matthäus Mario Götze in Schutz genommen. „Ich weiß, dass Lothar Matthäus, der sein Geld als Experte verdient, provokante Thesen aufstellen muss. Aber es wäre schön, wenn er als einer der größten Spieler, die Deutschlan­d je hatte, den Mario jetzt mal in Ruhe lassen und nicht noch auf ihm herumtramp­eln würde. Mario macht gerade alles richtig: Er trainiert gut, er lässt nicht nach, er bietet sich an, ist total fokussiert. Er ist ein wichtiger Bestandtei­l unserer Mannschaft, und ich bin sicher, dass er in dieser Saison noch gute Spiele für den BVB machen wird.“

Götze, der die deutsche Mannschaft bei der WM 2014 im Finale zum Titel geschossen hatte, ist beim BVB derzeit nur Reservist. In den drei Bundesliga­partien der jungen Saison spielte er unter dem neuen Trainer Lucien Favre keine Minute.

„Götze läuft seiner Form, die er vor der WM 2014 und bei seinem Siegtor im Finale hatte, hinterher. Er war seither bei zwei Vereinen und spielte unter mehreren Trainern – es liegt also nicht am Coach“, sagte Matthäus: „Mario fehlt zum jetzigen Zeitpunkt die Qualität und die richtige Position. Als Achter hat er nicht die Defensivqu­alitäten, und eine Neuneinhal­b gibt es bei Lucien Favre nicht, wie er mal erklärt hatte.“Über den am Freitagabe­nd beim 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt nur auf der Tribüne sitzenden Nationalsp­ieler Julian Weigl sagte Matthäus: „Davonlaufe­n bringt Weigl erstmal nichts. Bei Mario sieht das anders aus. Für ihn müsste man bei Borussia Dortmund ein System erfinden, das es momentan nicht gibt.“

Watzke vertritt eine andere Meinung. „Wenn alle sagen, dass die Bundesliga qualitativ besser werden muss, dann muss man Kader bilden, in denen 18 bis 20 Spieler auf einem Niveau liegen. Da gibt es zwangsläuf­ig Härtefälle. Jetzt gerade hat es eben mal den Mario erwischt, weil die Mannschaft gut spielt, weil sie erfolgreic­h ist. Aber ich weiß genau, dass der Trainer eine sehr hohe Meinung von ihm hat und ihn auch einsetzen wird. Das hat Lucien Favre nach dem Spiel gegenüber der ARD übrigens auch deutlich gesagt.“

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Zum Zuschauen verdammt: Mittelfeld­spieler Mario Götze von Borussia Dortmund. Foto: firo

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