Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
„Ich glaube an euch. Ich liebe euch!“
Rea Garvey sucht die Nähe des Publikums. Er begeistert mit seiner „Neon“-Tour 5000 Fans in der Erfurter Messehalle
ERFURT. Seit der ersten Soloplatte von 2011 sind sieben Jahre verstrichen und viel ist passiert: Drei Solo-CDs wurden allesamt Top-5-Charterfolge und in vier Staffeln der Castingshow „The Voice of Germany“stand er als Coach aufstrebenden Talenten zur Seite. Jetzt ist Rea Garvey mit seinem vierten Studioalbum „Neon“in Deutschland unterwegs. 18 deutsche Städte stehen auf dem Tourneeplan. Am vergangenen Freitagabend brachte er die Messehalle Erfurt ordentlich zum Staunen.
„Die Botschaft von ‚Neon‘ ist der Glauben an das Leben und die schöne Seite des Lebens zu erleben“, verkündete der in Deutschland lebende Ire stolz vor 5000 Fans während des Konzerts und machte seiner Albumbotschaft alle Ehre: Der Konzertsupport Ryan Sheridan, ebenfalls Ire, begleitete seinen Freund Rea Garvey bereits 2013 bei der „Can’t Stand The Silence – Encore-Tour“und begeisterte auch in der neuesten Live-Show die Konzertmenge, sodass spätestens nach seinem zweiten Song zusammen mit Drummer Ronan Nolan alle Hände oben waren. Es wurde im Rhythmus geklatscht und kräftig dem Musikerduo applaudiert. Sie standen auf einer kleinen Bühne mitten im Publikum, während des letzten Liedes von warmem Licht angestrahlt, als Ryan Sheridan mitten im Refrain den Gesangspart an Rea Garvey übergab. Dieser kam nun auf der großen Bühne im lilafarbenen Licht zum Vorschein. Der nahtlose Übergang war gelungen.
Rea Garvey ist ein dankbarer Künstler. Er fordert nicht wieder und wieder von seinen Fans, körperlich und lautstark in Ekstase zu verfallen, sondern greift ihre Begeisterung auf und bedankt sich mehrmals dafür: „Wenn sonst keiner an euch glaubt, müsst ihr an euch selbst glauben. Ich glaube an euch. Ich liebe euch!“ Er plauderte locker mit dem Publikum, verpackte kleine Anekdoten seines Alltags in Scherze: Wie er zum Beispiel im Eichsfeld einer Fleischerei den Thüringer Wurstbestand leer kaufte, dass er seit drei Jahren seinen Führerschein macht oder dass er sich für die TV-Sendung „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“wirklich dahinter geklemmt hat, das Lied „Guten Tag“von Judith Holofernes perfekt in Deutsch zu beherrschen. Und das Pauken des Songtextes sollte nicht umsonst gewesen sein: „So viel Arbeit für ein Mal? – Nein“stellte Rea Garvey klar und stimmte den deutschen Hit an.
Der Poprock-Sänger war immer in Bewegung: ob am Mikrofon oder auf der Bühne mit seinen Bandkollegen. Dann verschwand er plötzlich von der großen Bühne und es folgte das Highlight des Abends. Zusammen mit Ryan Sheridan und Ronan Nolan tauchte er dann auf der kleinen Bühne mitten im Publikum auf und performte mit ihnen ein paar Songs, darunter auch neue, noch unveröffentlichte Stücke, die sie zusammen produzierten. Die Fans tanzten ausgelassen, hatten schon zum Beginn des Konzerts ihr Herz an alle auftretenden Iren verschenkt.
Nach einem kurzen Videoclip über Rea Garveys ersten Kuss, stand er auch schon wieder auf der Bühne, holte von dem Weg durch die Arena tief Luft und stellte die häufigste und lauteste Frage des Konzertes: „Are you ready?“Kanonen versprühten von der Bühne aus einen Konfettiregen in die Halle.
Locker plaudern mit dem Publikum