Thüringische Landeszeitung (Gera)
Atempause für Kaiser’s Tengelmann: Zerschlagung vorerst vom Tisch
Eigentümer Haub gibt dem „Runden Tisch“zwei Wochen Zeit, eine Lösung für die Supermarktkette zu finden
tragfähige, gemeinsame Lösung“zeitnah fortzusetzen.
Bei den Beschäftigten weckte das Hoffnung auf eine Rettung von Kaiser‘s Tengelmann in letzter Minute. Der Berliner Betriebsratsvorsitzende Volker Bohne sagte, er setze nach wie vor eine Komplettübernahme des Konzerns durch Edeka, „weil es die einzige Möglichkeit ist, alle Arbeitsplätze zu erhalten“.
Vor dem Treffen schienen die Fronten noch verhärtet. Während Edeka und Tengelmann weiter am Ziel einer Komplettübernahme festhielten, forderte Rewe-Chef Caparros, der den Zusammenschluss vor Gericht hatte stoppen lassen, eine Aufteilung der über 400 Kaiser‘sTengelmann-Standorte unter den Wettbewerbern. Doch brachte das Treffen nun offenbar Bewegung in die erstarrten Positionen.
Branchenprimus Edeka sowie Kaiser‘s Tengelmann hatten die Fusion vor etwa zwei Jahren beschlossen. Doch das Bundeskartellamt legte sein Veto ein, weil es Wettbewerbsbehinderungen und Preiserhöhungen befürchtete.
Zwar hebelte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) das Zusammenschlussverbot über eine sogenannte Ministererlaubnis aus. Doch gelang es Rewe und Markant mit einer Klage vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf, die Umsetzung der Ausnahmegenehmigung vorläufig zu stoppen. (dpa) KarlErivan Haub, Chef der Unternehmensgruppe Tengelmann, räumt eine zweiwöchige Frist ein. Danach sollen die Filialen einzeln verkauft werden. Foto: Roland Weihrauch