Thüringische Landeszeitung (Gera)
Schwimmen wie eine Meerjungfrau
In Suhl werden am heutigen Samstag die schnellsten Nixen gesucht – LebensRettungsgesellschaft äußert Bedenken
SUHL. Arielle, die Meerjungfrau, wünscht sich nichts sehnlicher, als an Land zu gehen und ein Mensch zu sein. Viele Mädchen in Deutschland träumen hingegen davon, sich in eine Meerjungfrau zu verwandeln und geschmeidig wie Arielle durchs Wasser zu gleiten. Schwimmbäder haben den Trend längst erkannt und locken Teenies mit Kursen zum Schwimmen im Nixenkostüm. und Hessen – haben sich nach Veranstalterangaben für die nicht alltäglichen Titelkämpfe angemeldet. Neben Wettbewerben für Kinder und Jugendliche, bei denen jeweils auf der 50-Meter-Distanz die Schnellsten ermittelt werden, gibt es auch zwei Rennen für Erwachsene. Sie schwimmen 100 Meter.
Kinder sind ab acht Jahre zugelassen. Dass für sie das Seepferdchen als Teilnahmevoraussetzung gilt, sorgt für Bedenken bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). „Das Seepferdchen sagt doch gerade mal aus, dass man sich über Wasser halten kann“, sagt DLRG-Sprecher Achim Wiese. Sichere Schwimmer seien Kinder damit noch lange nicht. „Und bei dem Outfit können sie ja nicht mal die Beine einzeln frei bewegen.“
Die Nixen-Bekleidung besteht aus einem Bikini-Oberteil und einem Beinteil, das in einer Schwanzflosse endet. „Damit bewegt man die Beine wie beim Delphin-Schwimmen“, erklärt Diana Schneider. Für NichtSportschwimmer gilt die Delphinoder Schmetterling-Lage als anspruchsvoll. Erst recht könnten noch unsichere Schwimmer im Nixenkostüm damit Probleme bekommen, fürchtet DLRG-Sprecher Wiese. „Das kann lebensgefährlich werden.“Besser sei es, wenn die Kinder schon das Jugendschwimmabzeichen in Bronze erworben hätten. „Damit gelten sie als sichere Schwimmer.“
Dass die ungewöhnliche Schwimmbewegung mit der Mono-Flosse für ungeübte Kinder nicht einfach ist, räumt auch Diana Schneider ein. „Alleine würde ich sie nicht ins Wasser lassen.“Auch im Suhler Ottilienbad gebe es deshalb NixenSchwimmkurse für Kinder, die dort die Bewegung mit der Flosse lernen. Aus Schneiders Sicht trägt das Bad damit dazu bei, Kinder an das Schwimmen heranzuführen. „Für die Mädchen ist es ein Anreiz, das Kostüm anziehen zu können, wenn sie schwimmen können.“