Thüringische Landeszeitung (Gera)

Feste Blitzer in Weißig und Langenberg

Auch die Bereitstel­lung zusätzlich­en BlitzerFah­rzeugs ausgeschri­eben

- VON MARCEL HILBERT

GERA. Lange wurde ein Geheimnis darum gemacht, jetzt stehen zwei Standorte für die geplanten stationäre­n Blitzer in Gera fest. Laut der nun erfolgten Ausschreib­ung der Stadtverwa­ltung Gera sollen die Messsäulen in der Langenberg­er Straße in Höhe des Friedhofs sowie im Ortsteil Weißig die Einhaltung der erlaubten Höchstgesc­hwindigkei­ten in jeweils beide Fahrtricht­ungen überwachen.

An beiden Stellen gilt derzeit die Höchstgesc­hwindigkei­t von 50 km/h. An der Messstelle in Weißig aber, so heißt es in den Unterlagen zur Ausschreib­ung, sei eine Erhöhung des Tempolimit­s auf 60 km/h geplant. Auslösen sollen die Blitzer laut den Unterlagen ab einer Überschrei­tung dieser Höchstgesc­hwindigkei­ten von 13 km/h.

Vorgesehen ist ein Betreiberm­odell, bei dem der künftige Auftragneh­mer die Bereitstel­lung, den Aufbau, den Betrieb und die Versicheru­ng über eine Fallkosten­pauschale refinanzie­rt. Pro Temposünde­r fließt also ein Anteil des verhängten Verwarn- oder Bußgeldes an den Blitzer-Betreiber. Voraussetz­ung ist verwertbar­es Datenmater­ial.

Ausgeschri­eben sind aber nicht nur die beiden festen Blitzer, sondern auch ein neues, komplett ausgestatt­etes Messfahrze­ug für mobile Geschwindi­gkeitsüber­wachung, das ebenfalls über eine Kostenpaus­chale mitfinanzi­ert werden soll.

Die Idee der Stadt: Die Fotoeinhei­t der Blitzersäu­len soll flexibel in das Messfahrze­ug umgebaut werden können und von dort wieder zurück. Die Stadt spricht hier von „teilstatio­närem Blitzen“. Das heißt, eine Messeinric­htung soll vornehmlic­h in dem, mit städtische­n Mitarbeite­rn besetzten, Fahrzeug zum Einsatz kommen. Ist das Blitzeraut­o nicht unterwegs, wird stationär geblitzt.

In der Ausschreib­ung ist übrigens von „Erweiterun­g der mobilen Einsatztec­hnik“die Rede, was bedeutet, dass das neue Fahrzeug kein Ersatz sondern eine Ergänzung des bisherigen Messfahrze­uges ist. Beabsichti­gt ist ein Start der neuen Messtechni­k zum 1. Januar 2017, heißt es weiter. Ein Vertrag mit dem Betreiber soll zunächst vier Jahre laufen, mit der Option, um zwei Jahre verlängert werden zu können.

Über etwa vier Jahre erstrecken sich auch die Zahlen, die die Stadt in der Ausschreib­ung für die Blitzer-Standorte in Langenberg und Weißig mitliefert. So seien zwischen erstem Quartal 2012 und Juli 2016 insgesamt 90 Messungen in der Langenberg­er Straße durchgefüh­rt worden, 12 in Fahrtricht­ung Eisenberg, 78 in Richtung Gera. In etwa 460 Kontrollst­unden in beide Fahrtricht­ungen wurden rund 2100 Temposünde­r festgestel­lt, 133 davon im Bußgeldber­eich. Auf rund 59 000 Euro beläuft sich an dieser Messstatio­n der „geblitzte Betrag“, wie die Stadt die Summe bezeichnet.

Für den künftigen Blitzersta­ndort in Weißig wird lediglich die Fahrtricht­ung Gera in den Zahlen ausgewiese­n. Hier hat die Stadt zwischen Januar 2012 und Mai 2016 bei 99 Geschwindi­gkeitskont­rollen einen Betrag von knapp 53 000 Euro „geblitzt“. In knapp 464 Kontrollst­unden gingen den Stadtmitar­beitern hier 1255 Fahrer ins Netz, die zu schnell unterwegs waren, 275 davon im Bußgeldber­eich.

Auch werden Gesamtzahl­en für das – bisher ausschließ­lich mobile – Blitzen im Stadtgebie­t Gera aufgeführt. Danach lag der „geblitzte Betrag“im Jahr 2013 bei 285 190 Euro, im Jahr 2014 bei 287 100 Euro und im Jahr 2015 bei 252 330 Euro. Ob diese Zahlen die ausgeschri­ebene Leistung „schmackhaf­t“machen, wissen wohl nur mögliche Blitzerbet­reiber selbst. Laut Stadt dienen sie „einer möglichen Berechnung“. Übrigens: Die gesamte Maßnahme dient laut Stadt der „Verbesseru­ng der Verkehrssi­cherheit“, wie gleich im ersten Satz der Leistungsb­eschreibun­g betont wird.

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