Thüringische Landeszeitung (Gera)
Multiresistente Keime nachgewiesen
Schwerwiegende Erkrankung habe der Keim aber nicht ausgelöst
GERA. Anfang September wurden in der Intensivstation des Geraer SRH Wald-Klinikums sogenannte multiresistente Keime nachgewiesen. Daraufhin verlegte das Krankenhaus die Intensivstation, musste acht von insgesamt rund 100 Operationen verschieben, erklärte Nils Birschmann von der SRH-Holding als Träger des Klinikums.
Für alle verschobenen Eingriffe habe es keine medizinische Dringlichkeit gegeben. Seit Mitte September werden Patienten des Wald-Klinikums wieder in den ursprünglichen Räumen der Intensivstation behandelt.
Bei 36 Patienten waren die multiresistenten Keime nachgewiesen worden. Nach Angaben des Sprechers habe der Keim bei keinem Patienten eine schwerwiegende Erkrankung ausgelöst. Da die Patienten auf der Intensivstation aber „erhebliche Grunderkrankungen“hatten, wurden sieben Patienten „zu ihrem Schutz“mit Reserveantibiotika behandelt. Diese kommen nur bei Infektionen mit resistenten Erregern zum Einsatz.
Ursache für die Keimbelastung sei ein Patient aus einem Altenheim gewesen, der nach Entdeckung des Keimes isoliert worden war. Die Gesundheitsbehörden seien informiert worden. Ausdrücklich schloss das Klinikum einen Zusammenhang mit dem benachbarten Erstaufnahmeheim für Flüchtlinge im ehemaligen WismutKrankenhaus aus. Generell würden nach Angaben des Geraer Klinikums Keime nicht häufiger auftreten als in anderen Kliniken in Deutschland.
Bei jedem Patienten gebe es während der Aufnahme ins Klinikum eine Checkliste, um abzuschätzen, ob es eine Gefahr durch multiresistente Keime gibt. Wenn dabei ein Risiko erkannt werde, folge ein Screening auf diese Erreger, derzeit laut Klinikum zusätzlich auch nach dem nachgewiesenen Erreger. In der Intensivstation gebe es zudem routinemäßig eine Untersuchung auf diese Keime. Schließlich würden alle Patienten einmal in der Woche auf dieses Bakterium getestet.
Die Hygieneabteilung solle außerdem personell verstärkt werden und der Informationsaustausch verbessert werden, heißt es.