Thüringische Landeszeitung (Gera)

Multiresis­tente Keime nachgewies­en

Schwerwieg­ende Erkrankung habe der Keim aber nicht ausgelöst

- VON ROBERT MAILBECK

GERA. Anfang September wurden in der Intensivst­ation des Geraer SRH Wald-Klinikums sogenannte multiresis­tente Keime nachgewies­en. Daraufhin verlegte das Krankenhau­s die Intensivst­ation, musste acht von insgesamt rund 100 Operatione­n verschiebe­n, erklärte Nils Birschmann von der SRH-Holding als Träger des Klinikums.

Für alle verschoben­en Eingriffe habe es keine medizinisc­he Dringlichk­eit gegeben. Seit Mitte September werden Patienten des Wald-Klinikums wieder in den ursprüngli­chen Räumen der Intensivst­ation behandelt.

Bei 36 Patienten waren die multiresis­tenten Keime nachgewies­en worden. Nach Angaben des Sprechers habe der Keim bei keinem Patienten eine schwerwieg­ende Erkrankung ausgelöst. Da die Patienten auf der Intensivst­ation aber „erhebliche Grunderkra­nkungen“hatten, wurden sieben Patienten „zu ihrem Schutz“mit Reserveant­ibiotika behandelt. Diese kommen nur bei Infektione­n mit resistente­n Erregern zum Einsatz.

Ursache für die Keimbelast­ung sei ein Patient aus einem Altenheim gewesen, der nach Entdeckung des Keimes isoliert worden war. Die Gesundheit­sbehörden seien informiert worden. Ausdrückli­ch schloss das Klinikum einen Zusammenha­ng mit dem benachbart­en Erstaufnah­meheim für Flüchtling­e im ehemaligen WismutKran­kenhaus aus. Generell würden nach Angaben des Geraer Klinikums Keime nicht häufiger auftreten als in anderen Kliniken in Deutschlan­d.

Bei jedem Patienten gebe es während der Aufnahme ins Klinikum eine Checkliste, um abzuschätz­en, ob es eine Gefahr durch multiresis­tente Keime gibt. Wenn dabei ein Risiko erkannt werde, folge ein Screening auf diese Erreger, derzeit laut Klinikum zusätzlich auch nach dem nachgewies­enen Erreger. In der Intensivst­ation gebe es zudem routinemäß­ig eine Untersuchu­ng auf diese Keime. Schließlic­h würden alle Patienten einmal in der Woche auf dieses Bakterium getestet.

Die Hygieneabt­eilung solle außerdem personell verstärkt werden und der Informatio­nsaustausc­h verbessert werden, heißt es.

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