Thüringische Landeszeitung (Gera)
1230 Unterschriften gesammelt
Beitrag der Initiative „Mission 100 000 plus – Gera bleibt kreisfrei!“zum geplanten Volksbegehren gegen die Gebietsreform
GERA. Mit 1230 Unterschriften unterstützt eine Initiative aus Geraer Geschäftsleuten und Privatpersonen die Sammlung des Vereins „Selbstverwaltung für Thüringen“für ein Volksbegehren gegen die geplante Gebietsreform. Unter dem eigenen Aktionsmotto „Mission 100 000 plus – Gera bleibt kreisfrei!“sammelten die Geraer an Ständen in der Innenstadt, in Einkaufsmärkten wie Selgros, Globus oder der Rewe in Lusan, in Ladengeschäften und Gaststätten, bei Festen und Veranstaltungen, aber auch im privaten Umfeld. Sie sind mit ihrer Ausbeute sehr zufrieden, gerade wenn man bedenkt, dass die Geraer Aktion erst vor zwei Wochen startete.
„Ich war erstaunt, wie viele nicht wussten, worum es geht“, schildert Sandra Graupner eine Erfahrung, die auch Küchenmeister Harald Saul und Unternehmer Mirko Raatz beim Sammeln machten. Vielleicht sehen einige die Konsequenzen nicht, wenn Gera nicht mehr kreisfrei ist, vermutet Raatz. Oder man will es nicht wissen, interessiert sich nicht dafür, dass zum Beispiel die Wege zu Behörden weiter werden oder, dass die Stadt wichtige Aufgaben verliert, ergänzt Saul. Er betont: „Jetzt haben wir’s noch in der Hand.“
Sandra Graupner, die auch für die Liberale Allianz im Stadtrat Gera sitzt, hat aber auch bemerkt, dass es einige gab, die gezielt kamen, die sich die Zeit nahmen, sich zu informieren, die umfangreichen Unterschriftsbögen zu lesen. „Klar, gab es dabei auch Leute, die für eine Gebietsreform sind, aber das waren nur wenige.“
Für Mirko Raatz, dessen Unternehmen RaatzConnectMedia die Stände für die „Mission 100 000 plus“verwaltete und koordinierte, ist jedenfalls klar:
Wenn es bei dem Volksbegehren in einem zweiten Schritt darum geht, rund 200 000 Unterschriften zu sammeln, müsse die Bevölkerung noch konzentrierter informiert, noch umfassender über die Folgen einer Gebietsreform aufgeklärt werden. In diesem Zusammenhang lobten er und seine Mitstreiter ausdrücklich unsere Zeitung für ihre Berichterstattung. Auch war das Pressehaus in der Johannisstraße neben der Fahrschule Fischer Academy und dem Globus in Trebnitz einer der offiziellen Sammelpunkte für die Unterschriftsbögen.
Für einen ersten formalen Schritt hin zu einem Volksbegehren brauchte der Verein „Selbstverwaltung für Thüringen“5000 Unterstützer-Unterschriften. Die hatte er schon vor einer Weile zusammen, obwohl die Frist dafür erst an diesem Sonntag verstreicht. Mit den 1230 Unterschriften und jenen, die der Verein selbst in der Stadt sammelte, seien insgesamt rund 2000 Unterschriften allein aus Gera gekommen.