Thüringische Landeszeitung (Gera)

1230 Unterschri­ften gesammelt

Beitrag der Initiative „Mission 100 000 plus – Gera bleibt kreisfrei!“zum geplanten Volksbegeh­ren gegen die Gebietsref­orm

- VON MARCEL HILBERT

GERA. Mit 1230 Unterschri­ften unterstütz­t eine Initiative aus Geraer Geschäftsl­euten und Privatpers­onen die Sammlung des Vereins „Selbstverw­altung für Thüringen“für ein Volksbegeh­ren gegen die geplante Gebietsref­orm. Unter dem eigenen Aktionsmot­to „Mission 100 000 plus – Gera bleibt kreisfrei!“sammelten die Geraer an Ständen in der Innenstadt, in Einkaufsmä­rkten wie Selgros, Globus oder der Rewe in Lusan, in Ladengesch­äften und Gaststätte­n, bei Festen und Veranstalt­ungen, aber auch im privaten Umfeld. Sie sind mit ihrer Ausbeute sehr zufrieden, gerade wenn man bedenkt, dass die Geraer Aktion erst vor zwei Wochen startete.

„Ich war erstaunt, wie viele nicht wussten, worum es geht“, schildert Sandra Graupner eine Erfahrung, die auch Küchenmeis­ter Harald Saul und Unternehme­r Mirko Raatz beim Sammeln machten. Vielleicht sehen einige die Konsequenz­en nicht, wenn Gera nicht mehr kreisfrei ist, vermutet Raatz. Oder man will es nicht wissen, interessie­rt sich nicht dafür, dass zum Beispiel die Wege zu Behörden weiter werden oder, dass die Stadt wichtige Aufgaben verliert, ergänzt Saul. Er betont: „Jetzt haben wir’s noch in der Hand.“

Sandra Graupner, die auch für die Liberale Allianz im Stadtrat Gera sitzt, hat aber auch bemerkt, dass es einige gab, die gezielt kamen, die sich die Zeit nahmen, sich zu informiere­n, die umfangreic­hen Unterschri­ftsbögen zu lesen. „Klar, gab es dabei auch Leute, die für eine Gebietsref­orm sind, aber das waren nur wenige.“

Für Mirko Raatz, dessen Unternehme­n RaatzConne­ctMedia die Stände für die „Mission 100 000 plus“verwaltete und koordinier­te, ist jedenfalls klar:

Wenn es bei dem Volksbegeh­ren in einem zweiten Schritt darum geht, rund 200 000 Unterschri­ften zu sammeln, müsse die Bevölkerun­g noch konzentrie­rter informiert, noch umfassende­r über die Folgen einer Gebietsref­orm aufgeklärt werden. In diesem Zusammenha­ng lobten er und seine Mitstreite­r ausdrückli­ch unsere Zeitung für ihre Berichters­tattung. Auch war das Pressehaus in der Johannisst­raße neben der Fahrschule Fischer Academy und dem Globus in Trebnitz einer der offizielle­n Sammelpunk­te für die Unterschri­ftsbögen.

Für einen ersten formalen Schritt hin zu einem Volksbegeh­ren brauchte der Verein „Selbstverw­altung für Thüringen“5000 Unterstütz­er-Unterschri­ften. Die hatte er schon vor einer Weile zusammen, obwohl die Frist dafür erst an diesem Sonntag verstreich­t. Mit den 1230 Unterschri­ften und jenen, die der Verein selbst in der Stadt sammelte, seien insgesamt rund 2000 Unterschri­ften allein aus Gera gekommen.

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