Thüringische Landeszeitung (Gera)

Harte Duelle mit Gießen

Die besten Erinnerung­en haben die Jenaer Korbjäger nicht an den heutigen Auftaktgeg­ner in der Bundesliga

- VON HOLGER ZAUMSEGEL

Jenas Dorenzo Hudson (links) in den Playoffs 2014 gegen Gießens Jonathan Malu. Archivfoto: Poser JENA. Es war die erste Saison für Trainer Björn Harmsen nach seiner Rückkehr 2013 an die alte Wirkungsst­ätte Jena.

Gekonnt hatte er um Garett Sim und Dorenzo Hudson eine starke Truppe aufgebaut, mit ihr Platz fünf in der 2. Bundesliga ProA und damit den Einzug in die Playoffs erreicht. Gegner im Viertelfin­ale dort war ausgerechn­et der Klub, für den er vor seinem zweiten Engagement bei Science City gearbeitet hatte – die Gießen 46ers.

„Wir hatten mit Jena eine tolle Saison gespielt und eine tolle Mannschaft“, erinnert sich Harmsen an die damalige Zeit. Im Viertelfin­ale sei man auf einen sehr starken Gegner getroffen und habe sich in den fünf Duellen zu sehr von negativen Emotionen leiten lassen. Sowohl Hudson, als auch Sim, damals bester Scorer in der ProA, wurden disqualifi­ziert. Sim zum Beispiel wurde für drei Spiele gesperrt. Damit war damals in Basketball-Jena nicht jeder einverstan­den. „Wir haben uns provoziere­n lassen“, sagt Harmsen. Ein Fehler. „Hängen geblieben ist von damals aber nichts“, fügt er an. Zum Gießener Trainer, Dennis Wucherer, habe er ein gutes Verhältnis. „Das ist ein guter Kerl“, findet Jenas Trainer.

Ob ihm die Gedanken an die damaligen Spiele durch den Kopf gehen, wenn sich die Mannschaft heute um 14 Uhr in den Bus gen Hessen setzt, ist zu bezweifeln. „Am Anfang reden wir viel miteinande­r auch über das kommende Spiel“, kennt Harmsen die Rituale auf Mannschaft­sbusfahrte­n bestens.

So etwa nach einer Stunde hänge jeder seinen Gedanken nach, höre seine Musik. Das Trainertea­m sitzt vorne, die Spieler im hinteren Bereich. Die komfortabl­e letzte Reihe im Bus mit mehreren Sitzen nebeneinan­der gehört dem ältesten Spieler – Immanuel McElroy. „Die anderen ordnen sich entspreche­nd ihrem Alter ein“, sagt Harmsen.

Um 17 Uhr macht das Team noch eine Pause, in der sich die Spieler stärken und die Beine vertreten können. Spätestens ab dann gilt der Fokus nur noch dem abendliche­n Duell (Beginn 20.30 Uhr) gegen die 46ers.

Das Wucherer-Team hat einen guten Namen im deutschen Basketball. Die ganz großen Erfolge liegen eine Weile zurück: 1965, 1967, 1968, 1975 und 1978 wurden die Hessen Deutscher Meister. Das letzte große Highlight war der Einzug ins Playoff-Halbfinale 2004/2005. Seitdem kämpfen die Gießener um Anschluss in der BBL, stiegen mit dem damaligen Trainer Harmsen auch schon mal in die 2. Liga ab. Zuletzt lief es wieder besser. Nur knapp verpassten die 46ers in der vergangene­n Saison den Einzug in die BBL-Playoffs. Und trotz zahlreiche­r personelle­r Wechsel hinterließ das Team in der Vorbereitu­ng einen guten Eindruck. Auf Jena wartet also wieder ein hartes Duell.

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