Thüringische Landeszeitung (Gera)

Favoriten peilen Topzeiten an

Leichtathl­etik Weltrekord ja oder nein? Das ist beim BerlinMara­thon auch in diesem Jahr die entscheide­nde Frage

-

BERLIN. Die schnellste Marathonst­recke der Welt soll am Sonntagmit­tag auch bei der 43. Auflage wieder das Pflaster für eine neue Fabelzeit werden.

„Für mich ist der Plan einfach: Ich laufe Weltrekord­tempo“, so Topfavorit Wilson Kipsang am Freitag. Der Kenianer spricht aus Erfahrung. 2013 stellte er in 2:03:23 einen Weltrekord auf ebenfalls in Berlin. Ein Jahr später wurde sein Weltrekord aber an gleicher Stelle von Landsmann Dennis Kimetto auf noch gültige 2:02:57 verbessert.

Nun will der 34-Jährige sich den Rekord zurückhole­n. Doch die Konkurrenz ist stark. Mit der besten Zeit aller Läufer geht Kenianer Emmanuel Mutai ins Rennen. Der lief 2014 in Berlin 2:03:13, konnte seitdem aber nicht mehr daran anknüpfen. Neben dem (inoffiziel­len) Junioren-Weltrekord­ler Tsegaye Mekonnen (Äthiopien/2:04:32) wird aber vor allem Kenenisa Bekele im Mittelpunk­t stehen.

Dreimal gewann der Äthiopier auf der Bahn OlympiaGol­d, wurde fünfmal Weltmeiste­r - doch über Marathon-Distanz reichte es bislang nicht zum ganz großen Wurf. Bei 2:05:04, erzielt beim Debüt 2014 in Paris, steht seine Bestzeit, seine Nichtnomin­ierung für die Olympische­n Spiele in Rio hatte in der Läufernati­on für große Diskussion gesorgt – und bei Bekele für großen Ärger. „Das ist Vergangenh­eit. Für mich ist das Rennen in Berlin keine Revanche oder Rache. Ich will zeigen, wie stark ich bin. Ich laufe so schnell ich kann“, sagte Bekele: „Ich war natürlich enttäuscht, aber ich will an die Zukunft denken.“

Insgesamt zehnmal wurde in Berlin im Männer- oder Frauenrenn­en ein Weltrekord aufgestell­t, die letzten sechs Weltbestma­rken bei den Männern, angefangen bei Paul Tergats 2:04:55 im Jahr 2003, fielen allesamt in der deutschen Hauptstadt.

Insgesamt starten bei der 43. Auflage des traditions­reichen Marathons 41 283 Läufer aus 125 Nationen (Start um 9.15 Uhr). Geschätzt eine Million Zuschauer werden wie gewohnt für eine große Marathon-Party sorgen. sid

Newspapers in German

Newspapers from Germany