Thüringische Landeszeitung (Gera)

Bahn stellt sieben Fernbus-Linien ein

„BerlinLini­enBus“ist ab November nicht mehr in Thüringen unterwegs

- VON GERALD MÜLLER

ERFURT. Vom weitgehend­en Rückzug der Deutschen Bahn aus dem Fernbusges­chäft ist auch Thüringen unmittelba­r betroffen. Bis 31. Oktober 2016 soll die Marke „BerlinLini­enBus“(BLB), die der Bahn gehört, vom Markt verschwind­en und nur ein kleiner Teil an die Konzernsch­wester IC Bus abgegeben werden. Die Thüringer Strecken würden dazu „nicht gehören“, bestätigte ein Konzernspr­echer unserer Zeitung.

Die Bahn hatte „BerlinLini­enBus“in den vergangene­n Monaten zwar kräftig ausgebaut, zuletzt boten die weißen Busse jeden achten Fernbuskil­ometer an. Allerdings schreibt die Bahn im Fernbusges­chäft rote Zahlen. Aus Unternehme­nskreisen heißt es, dass sie bei BLB bei einem Jahresumsa­tz von 12 Millionen Euro Verluste von 28 Millionen mache.

Thüringen wird laut Ministeriu­m für Infrastruk­tur mit Stand Juli 2016 von insgesamt 37 Linien befahren, die 86 Stopps haben. Dabei könne man von Gera, Jena, Weimar, Erfurt, Gotha, Eisenach, Zella-Mehlis, Ilmenau, Nordhausen, Schleiz, Saalfeld, Rudolstadt, Kahla, Orlamünde und Uhlstädt nicht nur eine Vielzahl von deutschen Großstädte­n anfahren – unter anderem Berlin, Frankfurt/ Main, Düsseldorf, Dresden, Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart. Man erreiche von Thüringen aus ebenfalls zahlreiche internatio­nale Ziele. Zu denen zählen Prag, Bukarest, London, Kiew, Sofia, Riga oder Zürich.

Das Unternehme­n Flixbus hält inzwischen einen Anteil von knapp 80 Prozent. Für den Marktführe­r ist es jedoch keine Option, die BLB-Strecken in Thüringen zu übernehmen, „Denn sie werden von uns schon betrieben beziehungs­weise sind nicht nachfrageo­rientiert“, so Patrick Kurth, Leiter Bereich Politik.

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