Thüringische Landeszeitung (Gera)
Neuer Ärger um Thüringer Schülerreisen
Geraer Klassenfahrt klappte erst nach Fürsprache durch HennigWellsow
ERFURT/GERA. Das Thüringer Bildungsministerium hat erneut auf Intervention einer ranghohen Vertreterin von Rot-RotGrün eine Entscheidung der eigenen Behörde zurückgenommen.
Nach der „Sohn-Affäre“um Justizminister Dieter Lauinger geht es diesmal um eine Klassenfahrt für ein Geraer Gymnasium, die ursprünglich nicht befürwortet wurde. Erst als sich die linke Landes- und Landtagsfraktionschefin Susanne HennigWellsow einschaltete, klappte es doch mit der Genehmigung. Andere Schulen warten dagegen vergeblich. CDU-Bildungspolitiker Christian Tischner sagt, er kenne viele Schulen, die nur Absagen erhalten.
Matthias Bauer, Sportlehrer am Geraer Goethegymnasium, hatte die Genehmigung für die Tour in die österreichischen Alpen erst ergattert, nachdem er sein Anliegen Hennig-Wellsow vorgetragen hatte. Sie stellte sich als Fürsprecherin im Linkegeführten Bildungsministerium heraus. „Ich habe über die Klassenfahrt des Geraer Goethegymnasiums weder mit der Bildungsministerin noch mit ihrer Staatssekretärin gesprochen“, beteuert Hennig-Wellsow. Sie habe nach dem leidenschaftlichen Vortrag des Sportlehrers lediglich den persönlichen Mitarbeiter der Staatssekretärin wissen lassen, dass es hohe Erwartungen in Gera gibt und der Antrag vielleicht noch mal geprüft werden sollte.
Ministeriumssprecher Frank Schenker sagt, es passiere oft, dass Abgeordnete mit Anliegen kommen und um Prüfung eines Sachverhalts bitten. Die Klassenfahrt in die Alpen sei doch noch genehmigt worden, weil ein besonderer pädagogischer Wert erkennbar gewesen sei, so Schenker. Tischner will zur Landtagssitzung nachfragen, worin dieser besondere pädagogische Wert liege.