Thüringische Landeszeitung (Gera)

Schweben über dem Wasser

Kitesurfen ist ein ziemlich cooler Sport – Jetzt gibt es einen neuen Trend: FoilKiten

- VON SIMONE STEINHARDT

LIST AUF SYLT. Surflehrer Philipp Brückmann schwebt gerade über dem Wasser. Moment mal: über dem Wasser? Ja! Philipp probiert seit Kurzem Foil-Kiten (gesprochen: Feul-Keiten) aus. In Deutschlan­d ist diese Sportart noch relativ neu. Der größte Vorteil zum normalen Kitesurfen ist: Mit viel weniger Wind kann man schon sehr schnell fahren. Und dabei sehr gut gegen den Wind kreuzen.

„Foil-Kiten ist ein komplett neues Erlebnis. Man schwebt mit seinem Kiteboard über dem Wasser. Das ist wie Fliegen“, schwärmt Philipp. Er bietet den Wasserspor­t in seiner KiteSchule in List auf der Insel Sylt an. Beim Foil-Kiten ist nur noch das Foil, der Flügel, im Wasser. Das Foil ist über den Mast mit dem Kiteboard verbunden.

Doch wie funktionie­rt das genau? Wie beim normalen Kitesurfen wird man an einer Art Drachen über das Wasser gezogen und steht auf einem kleinen Brett. Beim Foil-Kiten werden unter das Brett noch zusätzlich der Mast und das Foil geschraubt. Mast und Foil sehen aus wie ein Unterwasse­rschwert mit Flügeln.

Wird man beim Fahren schneller, hebt man das Brett aus dem Wasser und fährt nur noch auf dem Foil. Dabei bekommt es so viel Auftrieb, dass es elegant das Wasser schneidet.

Der neue Wasserspor­t hat es in sich. Selbst der Surflehrer landet bei den ersten Versuchen im Wasser. Warum ist Foil-Kiten so schwierig? „Man muss neu lernen, die Balance zu halten“, erklärt Philipp. Man muss so schnell und stabil fahren, dass das Brett zwar aus dem Wasser kommt, aber das Foil unbedingt im Wasser bleibt. Deshalb sollte man schon ganz gut im Kitesurfen sein, bevor man Foil-Kiten ausprobier­t.

Kinder, die zum Foil-Kiten kommen, sind meist zwölf Jahre alt und älter. „Es kommt darauf an, wie gut die Kinder schon auf dem Wasser sind“, sagt Philipp. Normales Kitesurfen könnten Kinder ab etwa acht Jahren lernen.

Der neue Trend birgt jedoch Verletzung­sgefahr: Mast und Foil haben scharfe Kanten. Wer stürzt oder beide nicht richtig handhabt, kann sich daran verletzen. „Wenn man vorsichtig ist, dann ist Foil-Kiten aber nicht gefährlich­er als ein anderer Sport“, findet Philipp.

Wer Kitesurfen kann und FoilKiten lernen möchte, macht am besten einen Kurs. Die Profis erklären dann, wie alles funktionie­rt. Es dauert aber eine Weile, bis man sicher auf dem Foil-Kite ist. Selbst gute Kitesurfer bräuchten einige Tage, Anfänger bis zu zwei Wochen.

Wer einmal über das Wasser geschwebt ist, will oft nicht mehr raus.

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Das Bild zeigt den Surflehrer Philipp Brückmann beim FoilKiten im Königshafe­n am Lister Ellenbogen. Dabei ist das Foil, der Flügel, noch im Wasser. Foto: Simone Steinhardt
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