Thüringische Landeszeitung (Gera)

Studenten auf Wohnungssu­che

In Thüringens Hochschuls­tädten ist das Problem, eine Bleibe zu finden, nicht so groß wie zum Beispiel in München

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JENA. Zu teuer, zu viel Konkurrenz, zu weit draußen – Studenten in Deutschlan­d haben einer Studie zufolge immer größere Probleme bei der Wohnungssu­che. In der Mehrheit der Universitä­tsstädte hat sich die Wohnsituat­ion im Vergleich zum Vorjahr verschlech­tert.

Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Moses-Mendelssoh­nInstituts im Auftrag des Immobilien­entwickler­s GBI. Untersucht wurden alle Hochschuls­tandorte mit über 5000 Studenten. In 19 Städten schätzen die Forscher die Wohnsituat­ion als besonders kritisch ein. Allen voran stehen München, Frankfurt am Main und Köln. Besonders in Köln sei die Wohnungssu­che im Jahresverg­leich deutlich schwierige­r geworden.

Auch in Freiburg, Darmstadt, Konstanz und Düsseldorf habe sich die Lage stark zugespitzt. Die Thüringer Hochschuls­tadt Jena rangiert in der Studie hingegen im hinteren Bereich, auf Platz 62. Erfurt und Ilmenau als weitere Thüringer Hochschuls­tandorte in der Untersuchu­ng gehören zu den Städten mit einem wenig angespannt­en Wohnungsma­rkt.

Die Einschätzu­ngen stützen sich auf eine Auswertung von Miet- und WG-Preisen, Leerstands­quoten, Wanderungs­salden, Studenten- und Erstsemest­erzahlen. Auch die Zahl der Berufsschü­ler, die den Studenten auf dem Wohnungsma­rkt Konkurrenz machen, wurde berücksich­tigt. Vor allem in den großen Metropolen und in internatio­nal anerkannte­n Uni-Städten sei die Wohnungssu­che schwierig, so die Forscher. München, das viele Jahre mit besonders hohen Mieten eine Sonderstel­lung hatte, werde langsam eingeholt.

In sieben der 91 Hochschuls­tandorte sei es aber auch einfacher geworden, die passende Wohnung zu finden: in Bielefeld, Hannover, Kaiserslau­tern, Kassel, Münster, Osnabrück und Würzburg. Trotz der vielerorts angespannt­en Situation zögen die Studenten weiter in die begehrten Städte – und dort auch nicht automatisc­h in günstigere Quartiere, heißt es. Für eine entspreche­nde Lage mit Kneipen und Kulturange­boten machten sie eher Kompromiss­e bei Ausstattun­g und Wohnungsgr­öße, als in weniger attraktive­re Gegenden zu ziehen. (dpa)

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