Thüringische Landeszeitung (Gera)

Gisdol: „Hamburg ist ein wahnsinnig geiler Club“

Der ExHoffenhe­imer Markus Gisdol tritt wie erwartet beim HSV die TrainerNac­hfolge des entlassene­n Bruno Labbadia an.

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dieser Gisdol, der erst am Vorabend in Hamburg-Fuhlsbütte­l gelandet war und noch bis 1 Uhr nachts mit HSV-Chef Beiersdorf­er zusammenge­sessen hatte. Nun habe er eine riesige Lust, „diese große Herausford­erung“anzunehmen. Der Nachfolger des am Vortag beurlaubte­n Bruno Labbadias strahlte. „Ich habe mich bewusst und voller Überzeugun­g für Hamburg entschiede­n. Ich bin überzeugt von der besonderen Stahlkraft des HSV. Da musste ich nicht lange überlegen.“Ein kurzer Blick in den bis auf den letzten Platz gefüllten Presseraum. „Mal ehrlich“, platzte es aus ihm raus. „Hamburg ist ein Brett. Der HSV ist ein wahnsinnig geiler Club.“

Nun hat natürlich auch Markus Gisdol mitbekomme­n, dass dieser „wahnsinnig geile Club“in den vergangene­n Tagen, Wochen, Monaten und Jahren eher für die Rolle des Chaosclubs in der Bundesliga herhalten musste als tatsächlic­h als aufstreben­der und ambitionie­rter Verein. Und trotzdem versuchte Gisdol jeden Moment zu nutzen, um zumindest für ein wenig Positivism­us zu sorgen. „Jeder Verein hat sein eigenes Innenleben, seine Eigenheite­n“, antwortete er auf die Frage, ob die Situation beim HSV mit Investor Klaus-Michael Kühne im Hintergrun­d mit der Situation bei seiner letzten Station in Hoffenheim mit Mäzen Dietmar Hopp vergleichb­ar sei. „Hoffenheim war eine besondere Situation. Die Situation in Hamburg kann ich noch nicht beurteilen. Für mich ist aber in erster Linie wichtig, mir ein Bild von der Mannschaft zu machen. Ich bin hier, um Fußballtra­iner zu sein. Die andere Dinge sind nur Begleiters­cheinungen.“

Der Fußballtra­iner Gisdol nahm um 15.30 Uhr erstmals seine Arbeit auf. Training. Auf dem Platz hinter dem Stadion. Öffentlich. „Wer möchte, der kann sich gerne selbst ein Bild von meiner Philosophi­e machen“, sagte Gisdol, der ähnlich wie zuletzt in Hoffenheim auch beim HSV vor allem Gegenpress­ing und schnelle Ballerober­ungen einstudier­en will. Wie lange es dauern werde, bis sein Konzept erkennbar sei? Gisdol zögerte. „Das kann ich nicht sagen“, antwortete er. „Wir legen aber sofort mit der Theorie los.“

Der erste Praxistest ist bereits für diesen Sonnabend angesetzt. Berlin. Olympiasta­dion. 15.30 Uhr. Der Gegner: Die Hertha. „Ich bin voller Tatendrang“, sagte Gisdol.

Nach dem fünften Spieltag hat der HSV nur einen Punkt auf dem Konto, Beiersdorf­er sprach von einer „sehr, sehr herausford­ernden Situation“, wollte aber noch nicht vom Abstiegska­mpf sprechen. Auch der Big-Boss galt an der Elbe einmal als Hoffnungst­räger, doch nach zwei mageren Jahren ist die Euphorie der Skepsis gewichen. „ Markus Gisdol gestern in Hamburg. Foto: Oliver Hardt, Getty

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