Thüringische Landeszeitung (Gera)
Keller kritisiert Naturschützer für „Basta“-Haltung
PossenStreit: Landwirtschaftsministerin froh über Rückkehr an Verhandlungstisch mit dem Umweltministerium
ERFURT. Thüringens Landwirtschaftsministerin Birgit Keller (Linke) kritisiert im Streit um das mögliche Waldwildnisgebiet Possen die Naturschützer. Vom BUND sei deutlich gemacht worden, dass die 2500 Hektar nicht verhandelbar seien. „Ich gehe nicht in Verhandlungen und sage ‚Basta‘. Dann brauche ich nicht verhandeln. Die Äußerungen des BUND kritisiere ich“, sagte Keller in einem TLZ-Interview.
Keller moniert auch eine einseitige Darstellung mit Blick auf das Urwaldgebiet: „Neben dem Interesse, den Possen zum Urwald zu erklären, gibt es genauso gut Interessen, die der Naherholung, dem Tourismus, der Holzbewirtschaftung und vielem mehr dienen sollen, die bisher überhaupt nicht reflektiert wurden.“Dennoch werde am Ziel, das im Koalitionsvertrag formuliert ist, festgehalten. Fünf Prozent der Waldfläche in Thüringen sollen aus der Bewirtschaftung genommen werden. Die Ministerin ist optimistisch, dass über die konkreten Flächen mit dem Umweltministerium bis zur Sommerpause eine Einigung erzielt werden kann, wenn „keiner mit einem festgesetzten Ergebnis in Verhandlungen geht“.
Sie macht aber auch deutlich, dass aus ihrem Haus heraus ein Vorschlag, der dieses 5-ProzentZiel umfasst hätte, bereits im November 2015 vorgelegt wurde und es darüber mit dem Umweltministerium Einigkeit gab – erst danach sei die Possenfläche ins Gespräch gebracht worden.