Thüringische Landeszeitung (Gera)
Das Böse mit Gutem überwinden
Ökumenis ches Friedens gebet der Arbeits gemeins chaft Chris tlicher Kirchen Gera zum 1. Mai in der Trinitatis kirche
GERA. „Ich war am Sonntag zur Veranstaltung ‚Bunte Vögel der Reformation – Thomas Müntzer‘ hier in St. Trinitatis. An diesem Ort wurde auf das Friedensgebiet hingewiesen. Da wir eine unfriedliche Zeit haben, ist die Bitte um Gotteshilfe bei der Übewindung der Probleme wichtig“, begründet Michael Stiehl aus Gera seine Teilnahme. Auch Bianca Singer ist gestern gekommen, weil für sie Frieden das Wichtigste auf der Welt sei. „Ich bin froh, in Deutschland zu leben.“Für Ehepaar Schwerdtfeger sei es unerlässlich, dass die Stadt bunt bleibt.
Willkommen war am Donnerstag jeder, unabhängig von seiner Herkunft oder seiner philosophischen Überzeugung. Pfarrer Michael Kleim begrüßte im Gotteshaus Uwe Heimowski, Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) am Sitz des Deutschen Bundestags und der Bundesregierung, sowie Mitglieder der islamischen Gemeinde in Gera mit dem Imam Ali Salim. Dieser sagte in deutscher Sprache: „Wir leben in einer Welt zusammen.“Grundlage des Islam sei auch die Barmherzigkeit.
Mit dem Friedensgebet vor dem 1. Mai wollen alle Christen gegenüber Rechtsradikalen, die Hass auf den Straßen verbreiten, mit Mut und Hoffnung ein Zeichen setzen. Pfarrer Michael Kleim sprach die Probleme in unserer Gesellschaft wie steigende Kriminalität oder verbale Gewalt im Internet an. Zudem mahnte er die Gleichwertigkeit des Menschen an und verwies darauf, mit anderen über nationale und religiöse Grenzen hinweg ins Gespräch zu kommen. Denn: „Uns verbindet die Sehnsucht nach Frieden.“
Zum ökumenischen Friedensgebet hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Gera eingeladen. Überschrieben war es mit „Überwindet Böses mit Gutem“. Passend zum Gedanken spielte an der Orgel Michael Formella Improvisationen. Am 1. Mai öffnet ab 9 Uhr die Trinitatiskirche.
Christen werden eine Mahnwache halten und Informationsmaterial zu den Themen Menschenrecht und Rechtsradikalismus verteilen.