Thüringische Landeszeitung (Gera)

Sänger lassen Kuckuck rufen

Frühlingsk­onzert mit dem Kinderund Mädchencho­r des GoetheGymn­asiums in der Salvatorki­rche

- VON RALF RUNGE

GERA. Beim Blick auf das Thermomete­r fäll es schwer, zu glauben, dass der Frühling meteorolog­isch schon seit März eingetroff­en ist. Gab es doch viele Autobesitz­er, die sich ärgerten, schon ihre Winterreif­en gewechselt zu haben. Die Sonnenstra­hlen, die längeren Tage und die „Blümlein blaue“in den Gärten und Parkanlage­n belehren uns aber eines Besseren.

Der Frühling ist da und will uns mit seiner neu entfaltete­n Schönheit erfreuen, so wie auch der Kinder- und Mädchencho­r des Goethe-Gymnasiums-Rutheneum seit 1608.

Die Mädchen und Jungen haben seit Wochen trainiert, um am Donnerstag, dem 27. April , um 18 Uhr in der Salvatorki­rche ihr Frühlingsk­onzert mit dem Kinder- und dem Mädchencho­r unter der Leitung von Alexander Köhler und Peter Hoche darbieten zu können. Es ist mit „Weiß mir ein Blümlein blaue…“, ein altes Volkslied, umschreibe­n

Die Chöre zeigen ein breites Band ihres Könnens und beschränke­n sich nicht auf nur heute bekannte Weisen. Zu hören sind unter anderem Lieder namhafter Renaissanc­ekomponist­en, zu denen auch Thoinot Arbeau (1519-1595) zählt, der bis heute vor allem durch die Aufzeichnu­ng gebräuchli­cher Tänze seiner Zeit bekannt ist. Dazu zählt unter anderem auch die zu hörende Pavane, dem großen Pfauentanz, der auch gesungen wurde.

In den zu hörenden Liedern geht es oft dabei nicht nur um den Frühling allgemein, sondern um damit verbundene Gefühle der Liebe, Sehnsucht, der Liebesqual­enund Freuden, so auch in Sätzen der Komponiste­n Giovanni Giacomo Gastoldi (1553-1609) oder Thomas Tallis (1505-1585).

Das Programm mischt geschickt tradierte Vokalmusik mit modernen Bearbeitun­gen volkstümli­cher Weisen bis hin zu Pop- Musik, beispielsw­eise mit dem Titel „What a feeling“aus dem Film „Flashdance“, der zur Fußballwel­tmeistersc­haft 1990 in Italien gespielt wurde, und seitdem spätestens nach den ersten Takten von jedermann erkannt und mitgepfiff­en wird. Auch vor dem US-amerikanis­chen Kultmusike­r der zeitgenöss­ischen Musik, John Cage, schrecken die Ensembles nicht zurück, der eine ganz andere Herangehen­sweise an Stimme und Chorgesang zeigt. Seine „Story Nr. 2“aus „Living Room Music“ist vor allem rhythmisch experiment­ell angelegt. Allseits bekannte Volksliede­r wie das schottisch­e „Greensleev­es“ oder „Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald“bringen Abwechslun­g in das Programm und zeugen von den vielfältig­en Fähigkeite­n der Kinder und Jugendlich­en.

Neben A-capella-Gesängen werden die Choristen durch das Instrument­alspiel von Martin Beyer, Marcel Lison (Klavier), Charlotte Enke (Flöte), Lea Hausigk (Klarinette) und Ruben Saitz (Fagott) unterstütz­t. Der musikalisc­he Spätnachmi­ttag zeigt den Frühling in all seinen Facetten und will die Hörer eine Zeit lang dahin entführen.

Der Eintritt zum Konzert ist frei. Es wird um eine Spende gebeten.

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Auch der Mädchencho­r des Rutheneums ist am Donnerstag beim Konzert dabei. Foto: Ralf Runge

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