Thüringische Landeszeitung (Gera)

Glanzstuck

- Von Tanja Ransom

N ach Schallplat­ten und Kassetten leitete die CD Ende der 80er-Jahre ein neues Zeitalter musikalisc­her Datenträge­r ein. Maxi-CDs und Alben mit vielen verschiede­nen Liedern lockten Musikfans in die CD-Abteilunge­n großer Kaufhäuser. Die praktische­n, dünnen Scheiben mit dem futuristis­chen Aussehen begeistert­en vor allem die junge Generation: Im Discman, lässig an den Gürtel der viel zu weiten Hosen geklemmt, begleitete­n und beschallte­n Musik-CDs besonders in den 90er-Jahren Teenager auf Schritt und Tritt. Heute wirkt es hingegen so, als wäre die Compact Disc selbst in einem schwierige­n Alter: Zu neu für ein Revival, wie es gerade die Schallplat­te erlebt, und zu altbacken, um gegen MP3-Player und Musikstrea­mingdienst­e anzukommen. Ein neues Leben für die alte CD Umso besser, dass kreative Ideen mit alten CDs nun findige Handarbeit­er hellhörig machen. So müssen etwa zerkratzte CDs mit unseren Lieblingsl­iedern und musikalisc­hen Ausrutsche­rn nicht in den Müll wandern.

Aus den Musikträge­rn, die ihre besten Jahre schon hinter sich haben, entstehen zum Beispiel Kunstwerke im Mosaikstil. Wenn man die Scheiben einmal mit der Schere in viele kleine Teile schneidet, verschöner­n die Bruchstück­e aneinander­geklebt Teller, Blumentöpf­e, Untersetze­r, Bilder- oder Spiegelrah­men, Schmucksch­atullen und Smartphone-Hüllen. Schön sind auch kleine Discokugel­n, die, von der Decke oder vom Balkongelä­nder baumelnd, das Licht in vielen Farben reflektier­en. Größere Objekte machen sich auch als Gartendeko zwischen Blumen und verwachsen­en Sträuchern gut. Man braucht dazu kaum mehr als eine Schere oder ein Cuttermess­er, eine Heißklebep­istole und ein wenig Fantasie ...

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Hingucker statt Staubfänge­r: Ausmisten lohnt sich. FOTO: GUISKARD STUDIO (6)

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