Thüringische Landeszeitung (Gera)
Ein einmaliges Fest
Die Straße des Jugendrotkreuzes ist am Samstag eingeweiht worden
MÜNCHENBERNSDORF. Jetzt ist sie offiziell eingeweiht: die Straße des Jugendrotkreuzes in Münchenbernsdorf.
„Das gab es noch nie: Es existieren zwar Häuser des Jugendrotkreuzes und Straßen des Deutschen Roten Kreuzes. Aber eine Straße des Jugendrotkreuzes ist einmalig“, sagt Uli Bertrams. Die stellvertretende Leiterin des Bundes-Jugendrotkreuzes findet es „eine großartige Sache“, was die Münchenbernsdorfer auf die Beine gestellt haben. „Damit wird das Jugendrotkreuz besonders gewürdigt“, findet sie.
Bertrams gehörte zu den Gästen des Festes am Sonnabend, das anlässlich der Namensgebung gefeiert wurde. Unter ihnen war auch Gabriele Beibst. „Ich finde es ganz toll, was Münchenbernsdorf und Ulli Schäfer hier geschaffen haben“, lobt die Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes in Thüringen. Schäfer, Erster Vizepräsident des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes, Landkreis Greiz, hatte die Namensgebung maßgeblich mit voran getrieben. Gabriele Beibst bedankt sich für das Engagement und sagt weitere Unterstützung der Junghelfer zu. „Ich habe mal nachgesehen, sogar in Südamerika und in Asien. Nirgendwo auf der Welt gibt es eine Straße des Jugendrotkreuzes“, freut sich Beibst, dass Münchenbernsdorf offenbar der einzige Ort ist, an dem es diesen Straßennamen gibt.
Gut zu tun hatte am Samstag Claudia Heizmann. Sie ist von Beruf Pflegerin, ehrenamtlich schminkt sie im Auftrag des Landkreises Wunden – normalerweise im Rahmen von Sanitäterausbildungen, „weil es einfach besser ist, eine Verletzung zu sehen, als sie sich vorzustellen“, weiß Heizmann. Diesmal ließ sie Platz- und Schnittwunden oder Verbrennungen mit Hilfe von Make-up auf Armen oder im Gesicht von denen, die das wollten, entstehen. Das Angebot war gefragt, Claudia Heizmann musste im Akkord „Verletzte“erschaffen. „Wir schminken besser als die Realität“, sagt die junge Frau selbstbewusst. Und tatsächlich, die Wunden sahen erschreckend realistisch aus.
Es wurde aber nicht nur gefeiert, sondern auch Gutes getan. Christina Fischer von der Deutschen Stammzellspenderdatei entnahm auf Wunsch Speichelproben der Festbesucher. Die Proben werden untersucht, um potenzielle Spender zu finden, die Leukämiekranken das Leben retten können. „Viele DRKLeute waren hier, aber auch Gäste der Veranstaltung“, freut sich Fischer über die hilfsbereiten Münchenbernsdorfer.
Petra Gerlach, Marko Höpfner und Alexander Lämmel wurden im Rahmen des Festes zu Ehrenmitgliedern des Jugendrotkreuzes ernannt.