Thüringische Landeszeitung (Gera)
Der große Wurf
Science City Jena auf SommerTour: Am Donnerstag ist Julius Wolf in Gera, wenn es darum geht, so viele Distanzwürfe wie möglich zu versenken
GERA. Julius Wolf lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. „Mit seiner Art ist er ein wichtiger Teil der Mannschaft“, sagt Trainer Björn Harmsen. „Julius hält die Mannschaft zusammen, auf dem Parkett und auch außerhalb.“
Das ist auch in diesen Tagen wieder der Fall. Der 25-Jährige nimmt die Spieler an die Hand, die neu ins BBL-Team gekommen sind. „Das mache ich gern, ich kenn mich ganz gut aus in Jena, kann ihnen alles zeigen.“Wenn er am Donnerstag im Rahmen der Sommer-Tour nach Gera kommt, hat er den ErgometerTest, das Auftakttraining der Saisonvorbereitung und das erste Wurftraining hinter sich. Und auf einen guten Wurf kommt es am Donnerstag auf dem Platz vor dem Kultur- und Kongresszentrum an. Die Teilnehmer des Wettbewerbes „Der große Wurf“haben die Aufgabe, innerhalb von 30 Sekunden möglichst viele Distanzwürfe im Korb zu versenken, um sich für das Finale des Wettbewerbs am 13. Oktober zum ersten Saison-Heimspiel der Jenaer gegen den Mitteldeutschen BC zu qualifizieren. Die Finalisten aus den einzelnen Orten treffen in der Halbzeitpause aufeinander, um die Sieger zu ermitteln. Innerhalb der Promotion-Reihe winken Preise im Gesamtwert von 2000 Euro. Mitmachen kann dabei jeder. Und eine Voranmeldung ist nicht notwendig.
„Ich finde es gut, dass wir in verschiedenen Orten präsent sind, den Basketball in die Städte bringen“, sagt Julius Wolf, der gespannt ist, wie sich die Geraer schlagen, wie viele Würfe ein Volltreffer sind.
Auch auf die Gefahr hin, dass nicht alle Würfe sitzen, wird er vorlegen, versuchen, in der halben Minute den Ball so oft wie nur möglich durch die Reuse flutschen zu lassen. „Man muss die Ruhe bewahren“, rät er, „auch wenn mal ein Wurf nicht sitzt, konzentriert bleiben, versuchen einen Rhythmus zu finden.“
Dass das leichter gesagt, als getan ist, weiß er auch, doch bei der Sommer-Tour gibt es nur Gewinner. „Wir wollen den Leuten Basketball näher bringen. Und bei allem soll der Spaß nicht zu kurz kommen.“
Julius Wolf wirft den Ball in Richtung Korb seit er fünf Jahre alt ist. Riesengroß der orangefarbene Ball, klein die Kinderhände, schier unerreichbar der Korb hoch oben. „Ich habe mitgemacht, weil mein drei Jahre älterer Bruder mitgemacht hat“, erinnert er sich. Und dass die Wolf-Brüder Julius und Enosch in der Göttinger Basketballhalle zu Hause waren, ist kein Zufall. Vater Horst, 2,09 Meter groß, ein Center-Hüne, Bundesligaund Nationalspieler und Mutter Inken, ebenso Bundesliga- und Nationalspielerin, nahmen die Kinder mit in die Halle. An der Urspringschule Ehingen entwickelte er sich zum Junioren-Nationalspieler. Selbst als Regionalligaspieler beim FC Bayern München blieb er im Kader der U20-Nationalmannschaft, spielte bei der Europameisterschaft. Im Bundesligateam von Björn Harmsen ist der Flügelspieler eine feste Größe. Und auch um den Basketball-Nachwuchs kümmert er sich. Als Co-Trainer von Tino Stumpf ist er so oft es geht in der Halle, wenn die Spieler der Jenaer U14-Mannschaft trainiert. „Das macht mir Spaß. Ich gebe gern weiter, was ich gelernt habe“, sagt er.
Und welche Hoffnungen hegt er mit Blick auf die Bundesligasaison? „Zuerst geht es um den Klassenerhalt. Wir hoffen, dass wir gut in die neue Saison kommen. Wir haben drei neue Spieler, die wollen wir schnell ins Team einbauen – und vielleicht können wir dem einen oder anderen Favoriten ein Spiel klauen.“Wie es gegen den Mitteldeutschen BC läuft, kann der Gewinner vom Donnerstag schon mal live erleben.
Julius Wolf legt in Gera selbst vor
● Der große Wurf mit Julius Wolf, Donnerstag von bis Uhr vor dem Kultur- und Kongresszentrum Gera