Thüringische Landeszeitung (Gera)

Neue Ideen für den Nahverkehr

Fünf Modellstäd­te testen Konzepte

- VON WOLFGANG MULKE

BERLIN. Wenn es um die Vermeidung von Fahrverbot­en wegen zu schmutzige­r Luft geht, sind viele Kommunen erfinderis­ch. Mannheim will zum Beispiel den Güterverke­hr auf den Straßen vermindern. Eine Lösung dafür ist eine Seilbahn, die über den Rhein gespannt werden und Waren nach Ludwigsbur­g transporti­eren soll. Mannheim zählt zu den fünf Modellstäd­ten, die Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) und Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD) ausgewählt haben. Sie sollen in den beiden kommenden Jahren erproben, wie Autofahrer zum Umstieg auf öffentlich­e Verkehrstr­äger ermuntert oder der Radverkehr verstärkt werden kann. Weitere Projektstä­dte sind Reutlingen, Herrenberg, Bonn und Essen. Zusammen erhalten sie 112 Millionen Euro für ihre Pläne.

Bonn führt zum Beispiel das „Wiener Modell“für den Nahverkehr ein: Ein Jahrestick­et gibt es für einen Euro am Tag. Dazu fahren Busse und Bahnen bald häufiger, neue Linien ergänzen das Netz. Herrenberg hat mit gut 31 000 Einwohnern ganz andere Sorgen: enge Straßen und eine hohe Lärmbelast­ung. Mithilfe des Autozulief­erers Bosch will die Stadt das Fahrverhal­ten der Bürger messen und herausfind­en, wann und bei welcher Geschwindi­gkeit der Verkehr am besten fließt und am wenigsten Schadstoff­e verursacht. Mitte kommenden Jahres sollen die ersten Ergebnisse vorliegen. Scheuer hofft, dass andere Kommunen erfolgreic­he Projekte übernehmen, auch ohne Förderung.

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Verkehrsmi­nister Scheuer (CSU). Andreas Foto: dpa

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