Thüringische Landeszeitung (Gera)

Eine Reise auf Leben und Tod

Verstärkt Kontrollen von Güterzügen

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WEIL AM RHEIN. Nach einem deutlichen Anstieg der Flüchtling­szahlen auf Güterzügen verstärkt die Bundespoli­zei in Baden-Württember­g die Kontrollen. Hierfür werden auch Hubschraub­er und Spezialkrä­fte eingesetzt, wie eine Sprecherin der Bundespoli­zeiinspekt­ion Weil am Rhein sagte.

Ziel sei es, Menschen von Güterzügen fernzuhalt­en. Dabei gehe es in erster Linie um Gefahrenab­wehr. Migranten, die auf Güterzüge kletterten, gingen ein tödliches Risiko ein. Über den Zugstrecke­n verlaufen 15 000Volt-Oberleitun­gen. Einen Kontakt überlebt selten jemand. Der Strom kann zudem bis zu 1,50 Meter weit überspring­en und ist so eine tödliche Gefahr.

Hinzu kommen typische Risiken des Bahnverkeh­rs: schnellfah­rende Züge auf benachbart­en Gleisen, Rangierarb­eiten, hochfliege­nde Gegenständ­e auf oder neben Schienen sowie die Gefahr, dass Ladung verrutscht und jemanden unter sich begräbt. Auch für Bahn und Bundespoli­zei ist das Retten dieser Menschen gefährlich.

Schwerpunk­t der Kontrollen sei die Bahnstreck­e KarlsruheB­asel. Sie ist den Angaben zufolge eine der meistbefah­renen Güterbahns­trecken Europas. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden nach Angaben der Bundespoli­zei allein in Baden-Württember­g 254 Migranten aufgegriff­en, die mit Güterzügen nach Deutschlan­d kamen. (dpa)

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