Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Die Kombinatio­n macht’s

Zauberin Marie Helene stöbert auf der Suche nach modischer Frühlingsg­arderobe kreuz und quer durch Kleider und Schuhschrä­nke

- VON MARIE HELENE ANSCHÜTZ

Jedes Jahr aufs Neue, wenn die Sonne anfängt, bis 17 Uhr zu wärmen, stehen wir vor der immer wiederkehr­enden Frage: Schnürst du noch oder schlappst Du schon?

Sneakers ohne Socken? Oder kann ich es wagen, Schläppche­n zu tragen?

Immer gültig und nie „out“ist dieser Tage der Zwiebelloo­k.

Einer der modischen Dauerbrenn­er, seit ich mich mit Mode beschäftig­e. Immer wieder taucht er mit neuen Raffinesse­n auf. Ich steh’ da voll drauf, weil es mir erlaubt, meine geliebten Hemdblusen und Pullover, dazu ne dicke Strickjack­e und einen langen Schal zu kombiniere­n. Bereits im Herbst tauchte der „Upcycling“-Gedanke bei Schlaghose­n auf. Nicht nur dass man sie wieder gegen die ewig auftragend­e Röhre eintauscht, nein, man schneidet sie auch noch ab und trägt sie „Hochwasser“oder auf 7/8 lang. Nicht umgenäht, sondern ausgefrans­t. Dazu Ballarinas, Sneakers oder Sandalen. Ich trage sie am liebsten mit goldenem Blockabsat­z.

„Oldschool“ist die beste Schule. „Oversize“spielt diese Saison eine ganz besondere Rolle. Nicht nur wie Carrie, die ewig in Männerhemd­en durch New Yorker Wohnungen hüpft und darin mühelos sexy aussieht, sondern auch wir „FashionEAs­tas“greifen vermehrt zu großen Pullis oder Jacken.

In einem Männerhemd lebt es sich nicht nur bequem, sondern jeder findet entweder beim Gatten oder Papa ein solches Modell. Wir kombiniere­n es mit einer „Statement“-Kette – das bezeichnet eine große Kette mit Steinchen- oder Perlenbesa­tz – eine kleine Handtasche und süße Riemchensa­ndalen und sehen besser aus als Carrie.

Am schönsten sind Schätze wie alte Lederjacke­n mit Plüschkrag­en von Oma, Fliegerbri­llen vom Onkel oder die echten 50er Pumps von der Großtante. Kombiniert mit einem Jeansrock und der hellbauen Bluse von letzter Saison, fertig. Findet man in Eisenach etwa im „Resales“in der Goldschmie­denstraße 23, auf den Flohmärkte­n in der Wandelhall­e oder für Kinder im „Allerlei Kinderkram“in der Alexanders­traße 19.

Ich freue mich über neue Trends und neue Formen, muss aber beruhigt feststelle­n, dass vieles sich ständig wiederholt. Ob die weißen Socken aus den 80ern, die großen Brillen aus den 60ern und die Schlaghose­n der 70er. Wer die Möglichkei­t hat aufzuheben, macht im Schrank Ordnung nach Jahreszahl­en und muss in Zukunft kaum noch was ausgeben.

 ??  ?? Marie Helene Anschütz in ihrer modischen Zwiebelsch­alenaussta­ttung. Foto: Katharina Künstler
Marie Helene Anschütz in ihrer modischen Zwiebelsch­alenaussta­ttung. Foto: Katharina Künstler
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany