Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Minister begrüßt härtere Strafen für Einbrecher
In Thüringen ist die Zahl dieser Straftaten allerdings binnen Jahresfrist zurückgegangen
Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) hat die Strafverschärfung für Wohnungseinbrüche, auf die sich der Koalitionsausschuss von CDU und SPD in der Nacht zum Donnerstag verständigt hat, ausdrücklich begrüßt.
Die Mindeststrafe für solche Delikte soll auf ein Jahr Haft angehoben und mit der Einstufung dieser Delikte als Verbrechen die vorzeitige Einstellung der Verfahren verhindert werden. „Das ist eine erfreuliche Entscheidung und die Strafverschärfung angemessen“, sagte Poppenhäger in Erfurt. Er selbst habe in der Vergangenheit wiederholt auf härtere Strafen für Einbruchsdiebstahl gedrängt. Die Strafverschärfung sei ein deutliches Signal an die Täter, aber auch an einen Bereich der Justiz, da Staatsanwaltschaften die Verfahren nicht mehr so leicht wie bisher einstellen könnten.
In Thüringen ist die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser binnen Jahresfrist leicht zurückgegangen: Wurden 2015 noch in 1477 Fällen ermittelt, waren es der Statistik zufolge im vergangenen Jahr 1409. Leicht gestiegen ist indes die Aufklärungsquote in diesem Bereich von 25,7 auf 29,2 Prozent. Poppenhäger führt das unter anderem auf bessere Verfahrensabläufe bei der Spurenauswertung zurück. Zu den Erfolgen gehöre, dass die Soko „Dämmerung“, die ein Jahr lang ermittelte und der zeitweise bis zu 33 Beamte angehörten, 126 Wohnungseinbrüche aufklären und dabei 18 Tatverdächtige – vorwiegend Kosovo-Albaner – identifizieren konnte.
Die Zahl der von Ausländern verübten Straftaten ist im vergangenen Jahr in Thüringen deutlich gestiegen: von 8398 (2015) auf 10 302 Tatverdächtige.