Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Eine Einkehr – von herrlicher Waldluft umgeben
Ausprobiert (65): Das Gasthaus „Thüringer Wald“in TambachDietharz garantiert bodenständige Kost
Von den vielen Möglichkeiten, die der Luftkurort Tambach-Dietharz am Nordrand des Thüringer Waldes bietet, soll in dieser Folge eine etwas Rundwanderung von knapp sechs Kilometern auf dem Programm stehen. Die Anfahrt erfolgt über Georgenthal nach Tambach-Dietharz. Dort, fast am Ortsende, weisen Schilder nach links zu den Sportstätten und zur „Alten Tambacher Talsperre“mit dem Parkplatz als Zielpunkt an der Landesfortbildungsstätte.
Der große Wanderwegweiser zeigt sowohl nach rechts als auch nach links die Hinweise „Rund um die Tambacher Talsperre“, die Wegmarkierung führt ein gelbes Kreuz auf weißem Grund. Die Route im Uhrzeigersinn – also erst einmal nach links – hat für den Wanderer den Vorteil, dass sie zwar im Mittelteil einen längeren, dafür gemächlichen Anstieg enthält, ansonsten aber weitgehend bergab führt.
Die Talsperrstraße hinunter zum Ortsteil Dietharz ermöglicht weite Ausblicke nach links auf Tambach. Vorbei am Kinderhospiz Mitteldeutschland geht es nach etwa 20 Minuten rechts hinein in die Pfarrstraße und gleich wieder nach rechts abgebogen die Kirchstraße hinauf, mit der links gelegenen, im Jahr 1708 errichteten Bergkirche.
Prächtiger Blick auf alte Talsperre
An einer Weggabelung nach zehn Minuten zweigt der Rundweg erneut nach rechts ab zu einem schönen Blick auf die Mauer der alten Talsperre.
Die Forststraße schlängelt sich dann sanft ansteigend an der Talsperre entlang durch den Wald, bis nach etwa weiteren 35 Minuten der Wegweiser „Muhalterdelle/Abstieg“auf einen Pfad abwärts ins Tal verweist. Dieser Pfad ist in seinem Verlauf im Wald mehr oder weniger gut erkennbar, endet aber nach Überwindung der etwa 50 Höhenmeter unten an einer Holzbrücke über den schmalen Mittelwasserbach. Über eine Wiese kommt man zum Wegweiser „Mittelwassergrund“an der Forststraße. Nach rechts abgebogen, eröffnet sich auf dem 25minütigen Rückweg zunächst der Blick auf den Arm des aufgestauten Mittelwassers.
Nach einer Kurve ergeben sich malerische Aussichten durch die Bäume auf den anderen schmalen, durch die Apfelstädt gebildeten Talsperrenarm. An deren oberen Einlauf wird dieser Bach über eine Steinbrücke überquert, aufwärts nach rechts gelangt man dann wieder zurück zum Parkplatz.
Auf dem Weg hinunter ins Zentrum geht die Hauptstraße nahtlos in die Bahnhofstraße über. Wo rechts das „Alte Rathaus“steht (heute mit einer Selbstbedienungsfiliale der VR Bank), kann man nach der Kurve auf der rechten Seite parken. Auf der anderen Straßenseite ist die Inschrift Gasthaus „Thüringer Wald“am Haus nicht zu übersehen. Es wird natürlich jeder selbst entscheiden, ob ein Besuch dort vor oder nach der Wanderung erfolgt. Dies hängt wegen der Öffnungszeiten sicherlich von der gewählten Tageszeit für die Wanderung oder das Essen ab.
Mittags hat dort der Gast eine überschaubare, dabei abwechslungsreiche Speisekarte verfügbar. Neben einer Soljanka bietet sie Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffeln, daneben ein üppiges Jägerschnitzel mit Pommes Frites, Bauernbraten mit Thüringer Klößen oder ein Schweinesteak mit Würzfleisch und Kroketten, diese alle mit gemischtem Salat serviert; auch eine Rinderroulade mit Klößen ist hier zu finden. Dazu bietet die Küche paniertes Schollenfilet oder gebratene Forelle, beides mit Kräuterbutter, Pommes Frites und Salat aufgetischt.
Bauernfrühstück und Fuhrmannsspieß
Umfangreicheres findet sich zusätzlich in der Abendkarte. Da gibt es eine Gulaschsuppe, gebackenen Camembert oder gebackene Champignonköpfe, zu den kleineren Gerichten zählen auch Bauernfrühstück, Hausmacher Sülze oder „Strammer Max“. Die Liste der Hausmannskost wird angeführt vom Thüringer Rostbrätel mit Kartoffelsalat, gefolgt von Putenbrustfilet mit Rahmchampignons, Rindergulasch wieder mit den köstlichen Klößen, Hausmacher Fuhrmannsspieß mit Röstkartoffeln und Wildschweinbraten mit Rotkohl und Klößen. Aus der Pfanne kommen das Schaschlik auf Brot und auch das Zigeunerschnitzel mit Pommes Frites. Selbstverständlich werden auch die jungen Gäste „kindgerecht“versorgt.
Die Wirtsleute Gabriela und Rudolf Weisheit verwöhnen ihre Gäste seit beinahe 40 Jahren mit einem schmackhaften, dabei grundehrlichen Angebot. Solche Gaststätten sind mittlerweile auch im Gothaer Umkreis selten geworden.