Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Farbige Materialschlachten
Der Erfurter Künstler Damokles stellt seine Werke im Retronom aus. Heute endet die Schau
Abstrakt und auf eine ungewohnte Weise auch natürlich können dem Betrachter die Werke des Künstlers Damokles erscheinen. Intuitiv und harmonisch sind die meist blauen Farbverläufe und die Linien, die emporstrebend und zielgerichtet anmuten.
Ein Teil seiner Acrylbilder und Aquarelle sind heute, 20 Uhr, zum letzten Mal im Retronom zu sehen, wo Damokles gemeinsam mit der Künstlerin Sarah Buchholz ausgestellt hat.
In der Malerei sieht er sich als Autodidakt. „Ich probiere viel aus.“Dabei beobachtet er nicht nur das gemalte Bild: „Was alle Werke verbindet, ist ihre Entstehung. Und das finde ich interessant.“Daher möchte der 28-Jährige den Prozess seiner Werke immer mehr dokumentieren. Auch die Darstellung seiner Materialien und Utensilien, kann sich der Künstler neben seinen Bildern gut vorstellen. „Ich überlege oft, wie es wäre, wenn nur der Prozess gezeigt wird, aber kein Bild. Was macht das mit dem Betrachter?“
Auch die Fehlversuche auf dem Weg zum fertigen Bild sind bei „Damo“im Gesamtsinn des Kunstwerks inbegriffen.
„Das Scheitern bleibt für mich oft hinter dem Werk zurück.“So betrachtet er heute seine früheren Werke teilweise ganz anders als noch vor Jahren. „Ich habe durch verschiedene Materialien gemerkt, wie sich die Farbeinsätze anfühlen können.“Dabei habe er ältere Werke mit anderen Farben, Papieren, Werkzeugen oder auch auf Leinwand ganz neu kennengelernt.
„Was mich reizt, sind die Materialien und wie die Motive in unterschiedlichen Weisen zusammenspielen. Dabei führe ich auch schon mal richtige Materialschlachten. Auch wenn man das am Ende vielleicht nicht mehr sieht.“