Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Zwischenho­ch mit Sorgenfalt­en

THCHandbal­lerinnen festigen Platz zwei, kämpfen vor dem morgigen Spiel gegen Neckarsulm aber mit Personalso­rgen. Lang kommt, Diaz verlängert

- VON AXEL EGER

Nein, verrückt machen lassen wird sich Herbert Müller nicht. Obwohl er morgen gegen Neckarsulm wohl oder übel improvisie­ren muss. „Ich hatte noch nie so viele Sorgenfalt­en“, sagte der Trainer des THC.

Ausgerechn­et jetzt. Die von seinen Spielerinn­en so glänzend gemeistert­e englische Woche mit den Siegen über die Verfolger aus Metzingen und Leipzig sorgt zwar für ein Zwischenho­ch der Gefühle – doch das Lazarett ist noch einmal größer geworden. Iveta Luzumova fiel in Leipzig auf ihre verletzte Hand, erlitt wohl eine Kapselprel­lung und fällt morgen als Dritte im Bunde neben den knieoperie­rten Jana Krause und Szimonetta Planeta aus. Zu allem Überfluss schoss es gestern Crina Pintea ins Kreuz. Sie war, als der Trainer davon erzählte, gerade zum Einrenken beim Orthopäden – Einsatz zumindest fraglich.

„Irgendwie müssen die Punkte aber in der Salza-Halle bleiben“, sagt Müller. Ein Erfolg gegen den Drittletzt­en der Tabelle fällt unzweifelh­aft in die Kategorie Pflichtsie­g, auch wenn der Trainer warnt, weil er immer warnt. „Respekt hat jeder Gegner verdient“, sagt er.

Immerhin ist Anika Niederwies­er noch einmal dabei. Die 25-Jährige wird sich erst in der nächsten Woche einer unumgängli­chen Schulter-Operation unterziehe­n, ein Eingriff, der eigentlich erst nach der Saison geplant war. Zu allem Überfluss bekam Katrin Engel im Training einen kräftigen wie schmerzhaf­ten Schlag auf die Nase, sie kann aber morgen spielen.

Müller wird einmal mehr aus der Not eine Jugend machen. Neben Keeperin Ela Szott wird morgen auch Rückraumsp­ielerin Julia Redder wieder zum Bundesliga-Aufgebot gehören. Die 18-Jährige war in dieser Woche in Erfurt beim gemeinsame­n Training von THC und Nationalma­nnschaft dabei. Müller ist längst von ihr angetan. Er will dem Aufsichtsr­at des Vereins deshalb vorschlage­n, ihr für die nächste Saison einen Vertrag als Anschlussk­ader der Bundesliga­Mannschaft zu geben.

Zwei weitere Wunsch-Personalie­n des Trainers sind inzwischen vollzogen. Mit Macarena Aguilar Diaz einigte sich Müller per Handschlag. Die Spanierin („Sie besitzt eine unglaublic­he Handball-Intelligen­z“) wird beim THC bleiben, die schriftlic­he Fixierung ist nur noch Formsache.

Aus Leipzig kommt Saskia Lang (wir berichtete­n). „Ich freue mich unheimlich auf sie. Sie stand so lange auf meiner Wunschlist­e. Sie lebt für die Mannschaft und wird uns sportlich und charakterl­ich weiterhelf­en“, sagt Müller, der der momentan verletzten Nationalsp­ielerin (Kreuzbandr­iss) alle Zeit der Genesung geben wird. Doch bis zur Vorbereitu­ng der neuen Saison sei das kein Problem.

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Macarena Aguilar Diaz (Mitte) spielt auch in der nächsten Saison für den THC. Foto: Sascha Fromm

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