Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Eisenach will Revanche
2. HandballBundesliga: ThSV am Sonnabend gegen Abstiegskandidat Neuhausen. Hoffnung auf Ragnarssons Rückkehr
Revanche ist angesagt. Im sechsten Heimspiel binnen acht Wochen empfängt der ThSV Eisenach am morgigen Sonnabend 19.30 Uhr mit dem TV Neuhausen einen ehemaligen Erstligisten, der allerdings in akuter Abstiegsangst schwebt. „Wir haben mit die schlechteste Ausgangssituation. Aber wenn wir nicht dran glauben würden, hätten wir schon verloren“, erklärt Alexander Job, seit drei Wochen Trainer in Neuhausen. Seine Mannschaft verbuchte erst fünf Saisonsiege, einen davon jedoch gegen Eisenach.
Diese vermeidbare Niederlage, weil bis in die Schlussphase dominierend und in Führung liegend, wurmt die Wartburgstädter noch heute. „Wir haben noch eine Rechnung offen“, so ThSVManager Karsten Wöhler.
Zur Revanche hoffen die Eisenacher auf das Wiedermitwirken von Spielmacher Olafur Bjarki Ragnarsson, der bei der 23:29-Niederlage in Ludwigshafen schmerzlich vermisst wurde. Der 28-Jährige fiel am Spieltag wegen eines Magen-Darm-Infekts kurzfristig aus.
Den Wartburgstädtern fehlten somit vier Rückraumspieler, und der erst kürzlich aus Flensburg gekommene Toms Lielais musste die Rolle des Regisseurs übernehmen,. Er mühte sich nach Kräften, doch der kreative Kopf vermochte er freilich nicht zu sein. ThSV-Coach Christoph Jauernik versuchte mit verschiedenen taktischen Raffinessen, die Personalknappheit im Rückraum zu lindern, ging vielfach volles Risiko. Er brachte den 7. Feldspieler, versuchte es mit gleich drei Kreisspielern. Bis zur 49. Minute blieb Eisenach auf Tuchfühlung (21:18), doch dann musste nach seiner dritten Zeitstrafe Nicolai Hansen mit Rot vom Parkett. „Ihn konnten wir als Säule im Deckungsblock nicht ersetzen“, so Jauernik.
Mathias Lenz im Kasten der Gastgeber, aufgrund von Verletzungen der beiden Stammtorhüter reaktiviert, wurde zum wichtigen Faktor. Der in Mannheim tätige Mathematiklehrer parierte insgesamt 17 Bälle. „Er erlebt gerade seinen zehnten Frühling“, freute sich Friesenheims Trainer Benjamin Matschke.
Positiv und hoffnungsvoll: die Leistung des in der 43. Minute eingewechselten Willy Weyhrauch, der drei Bälle von Rechtsaußen einnetzte. „Willy hat gezeigt, welch Potenzial in ihm steckt“, sagte Wöhler. Auch Marcel Niemeyer unterstrich mit seiner körperlichen Präsenz am Kreis seine Wertigkeit für die Eisenacher Mannschaft.