Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Rechtsextr­emer Verein im Visier der Behörden

„Volksgemei­nschaft“soll im nächsten Verfassung­sschutzber­icht stehen

- VON FABIAN KLAUS

Der im Erfurter Stadtteil Herrenberg ansässige Verein „Volksgemei­nschaft e.V.“ist ein Fall für den Verfassung­sschutz: Wie die TLZ aus Sicherheit­skreisen erfuhr, soll der extrem rechte Verein im nächsten Verfassung­sschutzber­icht erstmals erwähnt werden. Mit der Vorlage des Papiers für das vergangene Jahr wird in der zweiten Jahreshälf­te gerechnet. Nach langer Debatte um den vorangegan­genen zweijährig­en Bericht soll es ihn nun wieder jährlich geben.

Der Verein, seit 2015 am Erfurter Herrenberg aktiv, unterhält angemietet­e Räume. Dort haben nicht nur Liederaben­de mit einschlägi­g bekannten Sängern stattgefun­den, sondern auch extrem rechte Vortragsve­ranstaltun­gen.

Im Eingangsbe­reich gibt es offenbar Kameras; Zutritt sollen nur jene erhalten, die dem Verein angehören oder um die er sich bemüht, berichten Göttinger Demokratie­forscher. Deren Studie war von der Ostbeauftr­agten Iris Gleicke (SPD) in Auftrag gegeben worden (TLZ berichtete).

Neben den Räumen der „Volksgemei­nschaft“gibt es auf dem Herrenberg noch einen zweiten Veranstalt­ungsort, der im Visier des Verfassung­sschutzes steht. Die „Kammwegkla­use“findet seit 2013 regelmäßig Erwähnung wegen rechtsextr­emer Liederaben­de und Konzerte. So haben im Jahr 2014 mindestens zwei Konzerte und vier Liederaben­de dort stattgefun­den, heißt es im aktuellen Bericht.

Für einen der beiden Veranstalt­ungsorte soll es einen vorübergeh­enden Nutzungsen­tzug durch die Stadt Erfurt geben. Bisher beantworte­te die Stadtverwa­ltung eine entspreche­nde Nachfrage dieser Zeitung dazu allerdings nicht.

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