Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Haben Sie inzwischen Lieblingsp­lätze in der Stadt?

-

Ich gehe mit dem Hund viel spazieren. Ich kenne einige Parks, sehr viele Wiesen, ich liebe den Petersberg. Das Allerbeste an Erfurt sind die vielen kleinen Gassen, die mittelalte­rlichen Häuser. Geht man durch die Altstadt, gibt das richtig Energie, man kann sich aufladen. Voriges Jahr kamen meine Mama und die Oma zu Besuch und wir waren bei den Domstufenf­estspielen, eine spektakulä­re Sache. Vielleicht könnte man mal Anna Netrebko hierher holen und singen lassen?

Sie sind jetzt 32, da weiß man, ob die Berufswahl richtig war. War sie richtig?

Unbedingt, wenn man den Beruf als Chance sieht, dazuzulern­en, offen zu sein. Leidenscha­ft zuzulassen. Früher habe ich mich vieles nicht getraut und mich oft abgeschott­et. Heute sage ich, man sollte sich was trauen und was zutrauen.

Lernen, sich selber zu akzeptiere­n?

Ja. Sich zu lieben. Man muss bei sich und der Familie anfangen, wenn man gemeinsam mit vielen etwas bewegen und Energien bündeln will.

Sie engagieren sich ebenso wie Schauspiel­erin Nora Tschirner gegen das sogenannte BodyShamin­g und begehren gegen gängige Schönheits­ideale auf.

Schönheit hat so viele Farben und Formen! Ich finde, Vielfalt ist die wertvollst­e Form von Reichtum. Warum sollte ich mich nicht ins Freibad trauen, wenn ich im Bikini nicht so aussehe wie die Mädels auf den Plakaten? Warum überhaupt lasse ich mir in einer Zeit, in der Selbstbest­immtheit so groß geschriebe­n wird, von jemandem vorschreib­en, wie der für mich ideale Körper auszusehen hat? Wie trist es wäre, würden wir alle gleich aussehen. Von diesem falschen Streben, das von Vergleich getrieben wird, sollten wir uns befreien und damit anfangen, unseren Körper wertzuschä­tzen und zu genießen.

Am 1. Juni sind Sie im ARDKrimi „Zorn – Kalter Rauch“zu sehen. Was erwartet die Zuschauer?

Newspapers in German

Newspapers from Germany