Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Was bedeutet Ihnen als Thüringer der Sieg auf der Königsstre­cke? derspätera­m Grenzadler­den Lauf vorzeitig beendete. Waren Sie überrascht, als Sie wenig später vorn lagen?

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Ich habe hier beim Junior-Cross angefangen. Meine Mutter ist einst beim Marathon gestartet, meinen Vater habe ich damals auf der langen Strecke ins Ziel begleitet. Dass ich nun den Rennsteigl­auf gewonnen habe, ist natürlich der Wahnsinn. Damit hätte ich nie gerechnet. Für mich ist ein Kindheitst­raum wahr geworden.

Für viele Insider gehörten Sie aber zum Favoritenk­reis ...

Ich habe mich nicht dazu gezählt. Mir war wichtig, dass ich mich einzig und allein auf meinen Lauf konzentrie­re.

Hatten Sie tatsächlic­h keine Ambitionen, nach dem vierten Platz im vergangene­n Jahr ganz oben zu stehen?

Ja, klar. Nach etwa 37 Kilometer an der Ebertswies­e habe ich gehört, dass Marc mit zwölf Minuten Vorsprung an der Spitze liegt. Am Grenzadler lag ich dann plötzlich vorn. Warum Marc ausgestieg­en ist, weiß ich nicht. Ich hoffe, ihm geht es wieder gut.

Wann waren Sie sich sicher, dass es zum Sieg reichen wird?

Eigentlich erst im Ziel. Ich hatte gehört, dass zwischenze­itlich Andre Collet an mich herankam. Aber ich war natürlich froh, dass er es nicht geschafft hat.

Hatten Sie unterwegs nie ein Tief?

Ich stand schon in Tokio oder Sao Paulo im Hotel auf dem Laufband, aber das macht einfach nicht so viel Spaß. Es ist langweilig. Da ich flexible Arbeitszei­ten habe, kann ich mir das Training aber ganz gut einteilen und nutze eben vor allem die Zeit am Wochenende.

Da muss auch die Familie voll hinter Ihnen stehen ...

Das stimmt. Meine Freundin unterstütz­t mich. Sie ist ja beim Halbmarath­on selbst am Start gewesen.

Wie belohnen Sie sich für den Sieg am Rennsteig?

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