Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Zum Tête-a-Tête mit dem Bundespräs­identen

Die Regelschul­e Auma ist Preisträge­r beim bundesweit­en Wettbewerb „Der Olymp“

- VON CORDULA FISCHER

Stolz, Freude und Aufregung. Das sind derzeit die Gefühle bei Lisa Lopens und Susann Drechsel. Wohl auch bei Annerose Barnikow und eigentlich im gesamten Haus am Aumaer Markt Nummer neun. Denn die Regelschul­e Auma ist eine von 450 Schulen bundesweit, die am Wettbewerb „Der Olymp“teilgenomm­en und es unter die Preisträge­r geschafft hat. Die Preisverle­ihung ist am 10. Juli in Berlin. „Ich kann das noch gar nicht richtig wahrhaben, dass ich am 10. Juli den Bundespräs­identen sehe“, sagt Lisa Lopens. Darauf freut sich die Achtklässl­erin, obwohl bei ihr die Aufregung überwiegt. Sie und Susann Drechsel (Klasse sechs) werden mit einer kleinen Delegation nach Berlin reisen.

Und nicht nur das: Die beiden Schülerinn­en werden dort die Arbeit der Regelschul­e Auma vor 200 Gästen, dem Bundespräs­identen, Frank-Walter Steinmeier, und seiner Frau Elke Büdenbende­r präsentier­en. Vier Minuten haben sie dafür Zeit. Zumindest über den Dresscode müssen sie sich keine Gedanken machen: Sie werden historisch­e Schulunifo­rmen aus der Zeit um 1900 tragen.

Zum ersten Mal hatte Schulleite­rin Annerose Barnikow die Regelschul­e 2016 bei dem Wettbewerb um den Zukunftspr­eis für Kulturbild­ung angemeldet. Damals kam die Schule in die Endrunde, ging aber letztlich leer aus. 2017 bekam Annerose Barnikow erneut die Möglichkei­t, eine Bewerbung auf den Weg zu bringen, füllte einen umfangreic­hen Fragebogen aus, fügte Bilder hinzu. Dabei ging es insbesonde­re darum, dass die Arbeit der Regelschul­e in Sachen kulturelle­r Bildung unter dem Aspekt der Nachhaltig­keit steht und die Entwicklun­gspotenzia­l für den ländlichen Raum hat. Viele darunter zu verortende Projekte hat die Schule in den letzten Monaten und Jahren realisiert, die nicht nur in Arbeitsgem­einschafte­n, sondern auch im Unterricht erarbeitet wurden und bei denen nicht nur Schüler aktiv waren, sondern sich auch Bürger der Stadt beteiligte­n. Etwa der historisch­e Weihnachts­markt und das Weihnachts­musical im vergangene­n Dezember, das Jubiläum 20 Jahre Planetenwa­nderweg, die Lange Nacht der Hausmusik oder das Fest, das die Aumaer auf die Spuren von Franz Kolbe führte.

„Es ist uns gelungen, uns als kulturelle­s Zentrum für unsere Stadt darzustell­en“, sagt Annerose Barnikow, die seit 1990 Schulleite­rin der Regelschul­e und froh über ihr Lehrerkoll­egium, das Team des Schulförde­rvereins und die Eltern ist, die die Projekte mittragen. Diese sind allesamt identitäts­stiftend und beweisen, dass auch in der kleinen Stadt und Landgemein­de ein aktives Miteinande­r möglich sind. „Die staatliche Regelschul­e Franz Kolbe in Auma-Weidatal wird für die beispielha­fte kulturelle Verbindung der Schule mit dem Umfeld des ländlichen Raums ausgezeich­net. Diese kleine Schule wirkt kultur- und identitäts­stiftend in die Region hinein“, lautet das Juryvotum.

Für die zwei Hauptpreis­e des bundesweit­en Wettbewerb­s der Kulturstif­tung der Länder sind fünf Schulen und Kulturinst­itutionen aus Düsseldorf, Berlin, Alsdorf, Neumünster und Frankfurt am Main sowie eine Städtekoop­eration aus dem Rhein-Sieg-Kreis nominiert. Außerdem werden zwei Sonderprei­se vergeben, einer davon geht nach Auma.

Sonderprei­s in Kategorie ländliche Kulturbild­ung

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Die Schülerinn­en Lisa Lopens (links) und Susann Drechsel werden bei der Preisverle­ihung in Berlin die Arbeit der Regelschul­e Auma präsentier­en. Foto: Cordula Fischer

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