Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Mitec fordert 138 Millionen von Ford

Prozess um Höhe des Schadeners­atzes

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Der Thüringer Zulieferer Mitec Automotive AG hat den Ford-Konzern auf die Zahlung von 138 Millionen Euro verklagt. Diese Summe macht das Eisenacher Unternehme­n in einer Klagerweit­erung jetzt als Schadeners­atz geltend, weil der US-Konzern zuvor von Mitec gelieferte Bauteile illegal kopieren und nachbauen lassen haben soll. Am Landgerich­t in Meiningen ging der Prozess gestern in eine weitere Runde. Die erste Klage des Thüringer Unternehme­ns datiert allerdings bereits aus dem Jahr 2008, seither lief der Prozess über neun Jahre und es ergingen sechs Entscheidu­ngen durch die Gerichte. Zuletzt hatte das Thüringer Oberlandes­gericht in Jena den Eisenacher­n einen Anspruch auf Schadeners­atz zugesproch­en. Die Beschwerde von Ford gegen die Nichtzulas­sung der Revision hatte der Bundesgeri­chtshof abgewiesen. Daher wird nun erneut in Meiningen weiterverh­andelt. Im November vergangene­n Jahres seien die Akten vom Bundesgeri­chtshof zurückgeko­mmen, erklärte der Vorsitzend­e Richter gestern. Bei einem Gespräch mit beiden Parteien noch im gleichen Monat habe er die Möglichkei­t einer außergeric­htlichen Einigung ausloten wollen. In ihren schriftlic­hen Stellungna­hmen hätten aber beide Seiten keinen Vergleichs­willen erkennen lassen, so dass nun erneut verhandelt werden müsse. Gestritten wurde gestern wiederum über die Zuständigk­eit des Thüringer Gerichts – Ford hatte schon einmal versucht, den Prozess in die USA zu verlagern – und eine mögliche Verjährung der Vorgänge aus dem Jahr 2007. Die Anwälte der Mitec haben nun bis zum 24. September Zeit ihrerseits auf den Schriftsat­z von Ford zu antworten. Danach will das Gericht im November eine Entscheidu­ng verkünden. (bj)

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