Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Scholz bewilligt 1650 Bamf-Stellen

Umbau soll „nicht am Geld scheitern“

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BERLIN. Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) steht beim Umbau des umstritten­en Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (Bamf) an der Seite von Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU). Wie diese Redaktion aus Kreisen des Finanzmini­steriums erfuhr, bewilligt Scholz im Haushalt 2018, der in Kürze vom Bundestag endgültig beschlosse­n wird, zusätzlich­e 1650 Stellen beim Bamf. Darüber hinaus bekommt Seehofer die nötigen Mittel, damit 4500 weitere Bamf-Mitarbeite­r, die bislang nur einen befristete­n Vertrag haben, eine unbefriste­te Anstellung erhalten. Außerdem soll die Informatio­nstechnik beim Bamf und seinen Außenstell­en weiter modernisie­rt werden.

„Wenn Horst Seehofer das Bamf auf Vordermann bringen will, bekommt er alle Stellen und alle Technik, die er braucht. Am Geld wird es nicht scheitern“, hieß es aus dem Finanzmini­sterium. Eine Reform des Bamf sei überfällig und von den früheren CDU- und CSU-Innenminis­tern verschlafe­n worden.

Das Bamf war massiv unter Druck geraten, nachdem in der Bremer Außenstell­e in mindestens 1200 Fällen Asylbesche­ide zu Unrecht ausgestell­t worden sein sollen. Die Staatsanwa­ltschaft ermittelt, der Innenaussc­huss des Bundestage­s versucht zu klären, wer für Unregelmäß­igkeiten im Amt eine politische Verantwort­ung trägt. See- hofer entließ Bamf-Chefin Jutta Cordt und ersetzte sie durch den bayerische­n Spitzenbea­mten HansEckhar­d Sommer (56). Der Jurist strebt schnelle Asylverfah­ren an. „Wir werden selbstvers­tändlich an kurzen Asylverfah­renszeiten festhalten müssen“, sagte Sommer. Eine Entscheidu­ng solle in der Regel binnen drei Monaten fallen. (tb)

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Finanzmini­ster Olaf Scholz.Foto: Reuters

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