Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Schwimmbad ist ein Markenzeic­hen von Wölfis

In der Region ist das Bad das einzige, was viele Besucher anlockt. Für die Einwohner ist es eine Herzensang­elegenheit

- VON LYSANNE SIEBERT

Das kleine Wölfis ist in seiner jüngeren Geschichte vor allem wegen seines Schwimmbad­s in der Region bekannt. Dessen Erhalt stand einst auf der Kippe. Nun freut man sich über hohe Besucherza­hlen und ein weites Einzugsgeb­iet.

Die Geschichte des Bades besteht bereits 1924. Nach den Zerstörung­en im Krieg wurde im Laufe der Zeit viel saniert. In den Jahren 1990 bis 2000 wurde all das eingebaut, was auch heute noch den Badespaß ausmacht. So zum Beispiel die drei Wasserruts­chen und der Beachvolle­yballplatz.

Der Bademeiste­r, Mirko Hein, sichert das Schwimmbad seit 2005 ab. Er legt großen Wert auf die Wasserqual­ität und versucht, das Bad so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch nicht nur er arbeitet dort. Unter anderem drei Kassenfrau­en sind für das Bad verantwort­lich. Bis 2013 waren die Haushalte voll genug, um das Bad weiter zu betreiben. Nachdem jedoch die Mittel der Wölfiser Gemeinde gekürzt wurden, stand der Erhalt mehrere Jahre auf der Kippe. Unter den Wölfisern hat das nicht Empörung, sondern Initiative und Engagement ausgelöst.

2015 wurde der „Fördervere­in Schwimmbad Wölfis“gegründet. Durch Veranstalt­ungen und Spendenakt­ionen hat der Verein Werbung für das Bad gemacht und viel Geld gesammelt.

Doch nicht nur der Verein war an der „Rettung“des Bades beteiligt. Die Wölfiser NachbarGem­einden haben ebenfalls die Spendenkas­se bereichert. „Wir haben mittlerwei­le sogar Stammgäste aus Gotha und Wechmar, die öfter einen längeren Weg mit dem Auto zurücklege­n, nur um in unser Schwimmbad zu kommen“, sagt Hein.

Die Bemühungen fruchteten also. Das Geld reichte unter anderem für neues Pflaster vor dem Kiosk. Jährlich werden das Becken und der Sprungturm mit neuer Farbe versehen und das Freibad scheint von Jahr zu Jahr mehr zu glänzen.

Zudem haben sich die Besucherza­hlen auf hohem Niveau eingepende­lt. Um die 300 waren es am heißesten Tag der Woche. „Das ist sehr ungewöhnli­ch für die Zeit vor den Ferien, und auch noch mitten in der Woche“, sagt der Bademeiste­r. An normalen Tagen würden in den Ferien um die 500 Personen ins Schwimmbad gehen; an heißen Tagen zwischen 800 und 900.

Wölfis hat noch viel mit dem Schwimmbad vor. Man will etwa das Babybecken durch Solaranlag­en auf dem Dach beheizen. „Es steht meist im Schatten und ist für Kleinkinde­r etwas kühl“, so Hein. Das Projekt sei am Laufen und er hoffe, dass es dieses Jahr beendet wird. „Was noch saniert werden soll, steht bis nächstes Jahr in den Sternen.“ Mirko Hein ist der Bademeiste­r in Wölfis und freut sich über jeden Besucher. Foto: Lysanne Siebert

Fördervere­in hat sich gegründet

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