Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Frankreich dank Mbappé weiter
Gruppe C :Der 19Jährige sichert den 1:0Arbeitssieg gegen Peru. Der Achtelfinaleinzug ist damit vorzeitig perfekt
JEKATERINBURG. Dick eingepackt in einer Trainingsjacke fieberte Kylian Mbappé dem Schlusspfiff entgegen, dann holte er sich auch schon die ersten Glückwünsche von Paul Pogba ab. Die französischen Stars wussten, wem sie den hart erkämpften Achtelfinal-Einzug zu verdanken hatten. Mit einem Tor für die Geschichtsbücher hatte Mbappé das Weiterkommen des Mitfavoriten gesichert. Der 19-Jährige von Paris SaintGermain stieg mit seinem Abstaubertor beim 1:0 (1:0)-Arbeitssieg gegen Peru am Donnerstag in Jekaterinburg zum jüngsten Torschützen in Frankreichs langer WM-Geschichte auf.
Die Equipe Tricolore ist mit zwei glanzlosen Siegen damit nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze zu verdrängen. Gegen Dänemark geht es nun am Dienstag (16 Uhr/ARD) um den Gruppensieg. Peru ist dagegen beim ersten WM-Abenteuer nach 36 Jahren bereits ausgeschieden. Mbappé war bei seinem Siegtor in der 34. Minute 19 Jahre und 183 Tage alt. Damit übertraf er David Trezeguet, der 1998 gegen Saudi Arabien im Alter von 20 Jahren und 246 Tagen getroffen hatte. Dabei musste Mbappé vor 32 789 Zuschauern den Ball nur über die Linie drücken, nachdem ein Schuss von Olivier Giroud zuvor abgefälscht worden war.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr gelitten“, bekannte Frankreichs Trainer Didier Deschamps, „Peru hat mit großem Willen gekämpft, wir hatten unsere Probleme. Aber wir sind qualifiziert, das war unser Ziel. Im dritten Spiel ist nun der Gruppensieg das Ziel. Aber zuerst werden wir es genießen, weil wir unsere beiden Spiele gewonnen haben. Das haben nicht alle geschafft.“
Perus Trainer Ricardo Gareca sprach bei allem Frust über das Aus von einer lehrreichen Erfahrung: „Wir haben alles gegeben. Unsere Erwartungen waren andere, aber ich kann meiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. Wir wollen die WM bestmöglich zu Ende bringen. Wir haben sogar das Spiel kontrolliert. Das ist eine nützliche Lektion für uns.“Mindestens 15 000 Fans aus der Heimat machten die Partie für den Außenseiter aus Peru fast zu einem Heimspiel. Die hitzige Atmosphäre bei kühlen Temperaturen knapp über zehn Grad trug möglicherweise dazu bei, dass die hochgehandelten Franzosen lange Zeit nur schwer in ihr Offensivspiel fanden.