Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Schierle scheitert knapp
Saalfelder Boxer scheidet beim traditionsreichen Chemiepokal in Halle im Viertelfinale aus
HALLE. Mit der Finalteilnahme als Ziel ins Turnier gegangen, scheiterte Thüringens Hoffnungsträger Silvio Schierle (Saalfeld) beim 45. Chemiepokal in Halle schon im Viertelfinale. Nachdem der letztjährige Bronzemedaillen-Gewinner zum Auftakt ein Freilos hatte, traf er gestern auf den starken Jordanier Zeyad Eashash, BoxWM-Teilnehmer aus 2017.
Schierle punktete mit einigen Einzelaktionen, ließ seinen kleineren Gegenüber aber immer wieder in den Infight kommen und musste selbst Treffer hinnehmen. Die zweite Runde gab er in den Augen von Heimtrainer Gunnar Berg klar ab. In der dritten und alles entscheidenden Runde gab es dann ein körperlich
betontes Duell, in der Schierle für den Sieg noch mal alles in den Ring warf – letztlich sahen die Punktrichter Zeyad Eashash denkbar knapp mit 3:2 Richterstimmen vorne.
„Wir wussten vorher, dass Silvio gegen einen starken Gegner boxt. Die Taktik war, auf Distanz zu bleiben, was in der ersten Runde gut gelang. Anschließend ist er etwas von der Marschroute abgekommen und wurde in den Nahkampf verwickelt. Es gab das erwartet enge Urteil, das in beide Richtungen möglich gewesen wäre. Trotzdem bin ich stolz auf ihn, der Kampf hat auch einen Lerneffekt“, urteilt Berg.
Schierle selbst zeigte sich enttäuscht, sah die Vorteile eher auf seiner Seite: „Die zweite Runde habe ich verloren, am Ende aber wieder das Kommando übernommen. Zum Teil ist das Ausscheiden aber auch Eigenverschulden, da ich es unnötig eng gemacht habe. Ich hatte in dieser Phase die Nerven nicht unter Kontrolle.“
Für die Thüringer Boxer um Schierle und Richard Meinecke (Nordhausen) geht es nun in den Urlaub, bevor dann die Vorbereitung auf die deutsche Meisterschaft in Mühlhausen startet.