Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Regierungschefin macht Babypause
Jacinda Ardern aus Neuseeland bringt ein Mädchen zur Welt. Ihr Lebenspartner will VollzeitVater werden
AUCKLAND. Neuseeland ist im Babyfieber: Regierungschefin Jacinda Ardern hat am Donnerstag in Auckland ein Mädchen zur Welt gebracht. Die 37-Jährige teilte die Geburt auf Facebook mit. Dort postete sie auch ein Foto von sich und dem Neugeborenen samt Vater Clarke Gayford (40). „Willkommen in unserem Dorf, Kleines“, schrieb die junge Mutter weiter. Das gesunde Mädchen sei um 16.45 Uhr (Ortszeit) auf die Welt gekommen und wiege 3,31 Kilogramm. Dank des „wunderbaren Teams“im Auckland City Hospital gehe es allen sehr gut.
Es ist das erste Kind für Ardern und ihren Lebensgefährten. Gayford, ein Journalist, moderiert in Neuseeland eine populäre Sendung über das Angeln. Er werde Vollzeit-Vater werden, sagte Ardern, als sie den Nachwuchs im Januar ankündigte. Ardern will sechs Wochen Babypause machen, dann aber zurück ins Büro. Während der Babypause wird der stellvertretende Premierminister Winston Peters die Regierungsgeschäfte führen. Er ist der Vorsitzende von Arderns populistischem Koalitionspartner New Zealand First (NZF).
Aus der Bevölkerung schlug der Regierungschefin nicht nur Wohlwollen entgegen, als sie ihre Schwangerschaft ankündigte. Kommentatoren in sozialen Netzwerken warfen ihr vor allem vor, dies spät getan zu haben. Sie habe das Land getäuscht, hieß es. Ardern ist seit Ende Oktober 2017 im Amt. Sie erfuhr eigenen Angaben erst nach der Wahl, dass sie schwanger sei.
International gab es in den vergangenen Jahren mehrfach Ministerinnen, die im Amt ein Kind bekamen – wie in Deutschland die Ex-Bundesfamilienministerinnen Kristina Schröder (CDU) und Manuela Schwesig (SPD). Als erste Regierungschefin schwanger im Amt war 1990 Pakistans damalige Premierministerin Benazir Bhutto. (dpa)