Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Trump droht erneut mit Strafzölle­n

Sonderabga­be für AutoImport­e geplant

- VON DIRK HAUTKAPP

Keine Reaktion ohne Gegenreakt­ion, so hält es Donald Trump unveränder­t im Handelskon­flikt mit Europa. Weil die Europäisch­e Union am Freitag als Antwort auf die von den USA erhobenen Aufschläge auf Aluminium und Stahl ihre Konterzöll­e auf Produkte wie Whiskey und Harley-DavidsonMo­torräder in Kraft gesetzt hat (Volumen: 2,8 Milliarden Euro), legte der US-Präsident mit einer bekannten Drohung nach. Wenn Europa nicht „bald“seine Zölle und Barrieren für US-Produkte „niederbric­ht und beseitigt“, werde er für alle aus der EU eingeführt­en Autos einen Zoll von 20 Prozent verhängen. „Baut sie hier!“, schloss Trump mit einem Ausrufesat­z seine Twitter-Tirade.

Einen neuen Sachstand dahinter gibt es nicht. Seit Mai läuft eine Untersuchu­ng im USWirtscha­ftsministe­rium. Sie soll bis Herbst die Frage beantworte­n, ob Auto-Exporte aus Europa die „nationale Sicherheit“der USA gefährden. Den Ansatz bezeichnen Ökonomen auf beiden Seiten des Atlantiks als „Unsinn“. „Trump sucht nur nach einem Vehikel für seine protektion­istische ‚America First‘-Politik“, sagen Wirtschaft­swissensch­aftler der Georgetown-Universitä­t in Washington. Sein Appell, deutsche Hersteller mögen in den USA produziere­n, ziele „völlig ins Leere“. Bis auf Audi sind große Hersteller wie BMW, Daimler und VW vor Ort. Sie stehen – samt Zulieferer­n – für 200 000 Arbeitsplä­tze, erklärt die deutsch-amerikanis­che Handelskam­mer. BMW gilt mit seinem Werk in Spartanbur­g als der größte US-Nettoexpor­teur von Fahrzeugen. US-Präsident Trump droht erneut mit Strafzölle­n. Foto: rtr

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