Thüringische Landeszeitung (Gotha)

SPD fordert Bekenntnis zur Groko

Parteispit­zen treffen sich morgen

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Angesichts des weiterhin mit unvermitte­lter Härte ausgetrage­nen Streits zwischen CDU und CSU über die Flüchtling­spolitik fordert die SPD ein Bekenntnis zum Koalitions­vertrag. „Ich will von der CDU und insbesonde­re der CSU wissen: Sind sie noch in der Lage, konstrukti­ve Sacharbeit in der Regierung zu leisten? Und wollen sie das überhaupt?“, sagte Parteichef­in Andrea Nahles der „Bild am Sonntag“. Am Dienstag kommen die Spitzen der Parteien zu einem Treffen zusammen. Dann müsse Tacheles geredet werden, so Nahles.

CDU und CSU streiten über neue Zuwanderun­gsregeln, die zum Koalitions­bruch führen könnten. CSU-Parteichef und Innenminis­ter Horst Seehofer will ab Juli schon registrier­te Flüchtling­e an der Grenze abweisen, ohne wie bisher die Kooperatio­n des Aufnahmela­ndes abzuwarten. Dabei pocht er auf das Ressortpri­nzip, dem zufolge er seinen Geschäftsb­ereich in eigener Verantwort­ung leitet.

Kanzlerin Angela Merkel lehnt dieses Vorhaben ab. Laut Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble würde ein Alleingang Seehofers Merkels Handlungss­pielraum auf null reduzieren. „Wenn in dieser Frage ein Minister anders als die Kanzlerin entscheide­n würde, hat sie aus der Würde ihres Amtes heraus keine Wahl“, sagte der CDU-Politiker dem „Tagesspieg­el“und deutete damit eine mögliche Entlassung Seehofers an.

Laut einer neuen Emnid-Umfrage für die „Bild am Sonntag“sinkt die Union in der Wählerguns­t auf 31 Prozent. Die AfD dagegen gewinnt und kommt auf 16 Prozent. (rtr/dpa)

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Will Tacheles reden: Parteichef­in Andrea Nahles. Foto:dpa

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