Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Japaner erkämpfen noch einen Punkt

Gruppe H: Senegal kann eine zweimalige Führung nicht zum Sieg gegen die Asiaten verwerten

- VON STEFAN TABELING

So wie es in Japan gute Sitte ist, verneigten sich Shinji Kagawa und Co. artig vor ihren Fans und wurden entspreche­nd mit „Nippon, Nippon“-Rufen gefeiert. Die Ovationen hatten sie sich nach einer Energielei­stung verdient. Sie waren gerannt, hatten getrickst und sich in die Zweikämpfe gegen die robusten Senegalese­n geworfen - und wurden am Ende trotz zweimalige­n Rückstands immerhin mit einem 2:2 (1:1) am Sonntag in Jekaterinb­urg belohnt. Damit lebt der Traum vom dritten WM-Achtelfina­lEinzug weiter.

„Das Achtelfina­le ist noch nicht erreicht, aber das Ergebnis hat einen positiven Einfluss auf das dritte Spiel“, sagte Japans Trainer Akira Nishino und fügte hinzu: „Wir wollten gewinnen und ich hatte daran geglaubt.“So weisen die Japaner wie die Westafrika­ner jeweils vier Punkte in Gruppe H auf. Beiden Teams würde in den abschließe­nden Gruppenspi­elen bereits ein Unentschie­den zum Weiterkomm­en reichen.

Doch im direkten Aufeinande­rtreffen der beiden Außenseite­r hätten die Japaner mehr verdient gehabt. Das musste auch der wortgewand­te SenegalCoa­ch Aliou Cissé eingestehe­n. „Die Japaner waren besser. Sie haben toll gespielt und das Spiel kontrollie­rt.“Doch zwei individuel­le Fehler durch Torhüter Eiji Kawashima und Gaku Shibasaki führte zu den senegalesi­schen Toren von Sadio Mané (11.) und Moussa Wague (71.). Vor allem der Torhüter-Fehler ärgerte Nishino maßlos: „Ich denke, der Ball war nicht schwer. Aber er hat die Entscheidu­ng so getroffen, was bedauerlic­h ist.“

So mussten die mit den vier Bundesliga-Profis Makoto Hasebe, Genki Haraguchi, Shinji Kagawa und Yuya Osako angetreten­en Japaner zweimal dem Rückstand hinterlauf­en und viel Kraft aufwenden. Dem früheren Bundesliga­profi Takashi Inui

(34.) und dem eingewechs­elten Keisuke Honda (78.) gelang aber vor 32 572 Zuschauern jeweils der Ausgleich. Damit erzielte Honda als erster Japaner in drei Weltmeiste­rschaften

(2010, 2014 und 2018) mindestens ein Tor.

„Ich kann es nicht erklären. Wir sind hier auf Weltniveau. Auf dem Level geht es schnell, da müssen wir konzentrie­rter sein“, sagte Senegals Trainer Cissé und fügte hinzu: „Wir haben nicht gut gespielt, aber wir haben auch nicht verloren. Der letzte Spieltag wird ein harter Kampf.“(dpa)

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Japans Torschütze Honda (vorne) jubelt mit Osako. Foto: dpa

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