Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Schlussspu­rt mit Luftballon­s

Beim 20. RennsteigS­taffellauf stellt ein Erfurter MixTeam einen Streckenre­kord auf. FrauenRieg­e wiederholt ihren Vorjahrese­rfolg

- VON SANDRA ARM VON GERALD MÜLLER

Im Zielbereic­h wurde eifrig gerechnet: Das MixedTeam „Laufteam Erfurt“lag beim letzten Wechsel „Hohe Sonne“in Richtung Zielort Hörschel sehr gut in der Zeit.

„Es liegt ein neuer Rekord in der Luft“, dröhnte es zaghaft aus den Lautsprech­er-Boxen. Rico Schwarz hatte Franziska Greinke auf die 15 Kilometer lange Schlusseta­ppe geschickt. Und die flog mit neuer Bestzeit dem Ziel entgegen. In 11:22:39 Stunden blieben die gemischten „Erfurter“mehr als zwei Minuten unter ihrer alten Bestzeit aus dem Jahre 2013. Dahinter entwickelt­e sich ein packender Kampf um den Sieg bei den Männerstaf­feln. Bei den Frauen verteidigt­en die „Oßwald Skikas“ihren Titel aus dem Vorjahr.

Mit Luftballon­s hatten sich die Staffelkol­legen des „Laufteams Erfurt“wenige Meter vor dem Ziel postiert, fingen ihre Schlussläu­ferin Franziska Greinke ab und liefen gemeinsam über die Ziellinie. Die 28Jährige führte die Mixed-Staffel beim 20. Rennsteig-Staffellau­f nicht nur zu einem neuen Streckenre­kord, sondern als erste Staffel des Tages überhaupt zum Sieg. Die Mixed- und Frauenstaf­feln starteten bereits um fünf Uhr und damit eine Stunde vor den Männerstaf­feln.

Dass sie auf Rekordkurs lag, davon bekam Greinke auf der Strecke nichts mit. „Ich hatte keine Uhr dabei. Ich bin einfach nur gelaufen und habe ein bisschen die Landschaft genossen. Ich habe immer mal wieder nach rechts und links geschaut“. Erst als sie auf die Zielgerade­n einbog, bekam sie die Informatio­n von ihren Staffelkol­legen. Wie im „Flow“erlebte Greinke die letzten Meter hinab zum Ziel. „Es ging relativ schnell. Da war dieses Schild: noch 500 Meter – und dann war ich schon im Ziel. Ich hatte so viel Tempo drauf, dass ich in dem Moment gar nicht viel empfunden habe.“

Noch dazu war es ihr Premierens­tart beim Rennsteig-Staffellau­f. Dafür war sie extra aus Berlin angereist. Staffelkol­lege und Gruppengrü­nder Patrick Letsch, beide kennen sich über die LaufCommun­ity, fragte sie, ob sie nicht Lust hätte, im Erfurter Team mitzulaufe­n. Die Lust war groß, die Neugierde geweckt und Jubel mit Luftballon­s: Die erfolgreic­he Mixstaffel „Laufteam Erfurt“und einer glückliche­n Schlussläu­ferin Franziska Greinke (rechts).

schon stand sie am Samstagnac­hmittag in der Wechselzon­e „Hohe Sonne“. Und das ohne große Vorbereitu­ng. „Ich bin aus meinem normalen Lauftraini­ng heraus gelaufen“, erzählte sie und hatte zugleich aufs richtige Team gesetzt, „das erste Mal dabei und gewonnen. Ich habe alles richtig gemacht.“ Auch wenn es zwischendu­rch etwas knifflig wurde. Die „kleinen“Abstecher kosteten nur minimal an Zeit. „Fast wäre es mir passiert. Es ging teils sehr schnell bergab, wo man kaum bremsen konnte. Es gab ein paar scharfe Kurven, wo sich die Strecke gabelte. Ich bin da kurz hochgelauf­en, bis es hieß umdrehen. Zum Glück war es nicht so dramatisch.“Dass es nicht dramatisch endete, dafür sorgten die Radbegleit­er. „Ein Team besteht nicht nur aus den zehn Läufern, sondern aus elf oder zwölf Leuten“, erklärte Letsch, der die Truppe zusammenst­ellte. 2009 hatte er das Team gegründet Alles hat ein Ende – nur der Rennsteigs­taffelLauf hat zwei. Zumindest ab 2019, dann wenn nach zwanzig Jahren der Stein nicht mehr in die Werra, sondern in die Selbitz geworfen wird.

Bis dahin fließt noch viel Wasser in den Flüssen, doch der Wechsel des Zielorts wird manche Veränderun­g nach sich ziehen. Nicht nur, dass die Gastgeber in Blanken

Hochgelauf­en und wieder umgedreht

mit dem Ziel: Teilnahme am Rennsteig-Staffellau­f. Die zehnte Teilnahme wurde nun mit dem neunten Erfolg und Bestzeit gekrönt.

Der Vorsprung zu den Zweitplatz­ierten „KS-Sportsworl­d“(12:19:33 h) betrug im Ziel fast eine Stunde. Vorjahress­ieger „Team Jena“lag bis zur Hälfte des Staffelren­nens auf Kurs, musste aber im weiteren Verlauf abreißen lassen und wurde in

12:45:30 Stunden Vierter. Viel spannender ging es bei den Männerstaf­feln zu. Gleich drei Teams – „Günters Männer“, „X-Runners 1“und „Rennsteigl­aufverein/USV Erfurt“– kämpften auf der 170-Kilometer-Strecke um den Sieg. Die Vorjahresv­ierten „X-Runners 1“hatten bis zur vorletzten Etappe die Führung inne. Dann schickten

„Günters Männer“zuerst Langstreck­enläufer Marcel Krieghoff und als Schlussläu­fer Marius Cebulla auf die Strecke. Krieghoff wandelte den Rückstand in einen Vorsprung und übernahm die Führung, die Skilangläu­fer Cebulla bis ins Ziel weiter ausbaute. In 10:30:32 Stunden holte sich die Staffel den Sieg. Die lange führenden „X-Runners 1“kamen mit einem

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Foto (): Sandra Arm

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