Thüringische Landeszeitung (Gotha)
Enttäuschend, aber richtige Entscheidung
Ende des Gothaer ProfiBasketball
Zum TA-Artikel „Rockets verzichten auf Pro B“in der Ausgabe vom 19. Juni 2018 schreibt Jürgen Ehrlich aus Gotha.
Das Beispiel des Niederganges des Basketballs in Gotha demonstriert wieder einmal eindrucksvoll die Macht des Geldes auf eine der schönsten Nebensachen der Welt – den Sport. Diese Tatsache ist uns zwar bewusst, trifft vorwiegend auf den Profisport zu, wird aber auch gern verdrängt und wird dann erst zum Thema, wenn notwendige Gelder nicht mehr zur Verfügung stehen.
Rückblickend muss man sagen, dass ohne den leider viel zu früh verstorbenen Dirk Kollmar und dessen persönliches und finanzielles Engagement diese Ballsportart in Gotha nie den Stellenwert bekommen hätte, der letztendlich im Aufstieg in die erste Bundesliga gipfelte. Die große Fangemeinde, die mit dazu beigetragen hat, dass sich der Basketball in Gotha republikweit etabliert hat, ist sicherlich enttäuscht über das Ausstiegsszenario.
Aber das Verlassen des Profisports war bestimmt die richtige Entscheidung, wenn das Finanzierungskonzept nicht erstellt werden konnte. Die Gründe dafür sind eher nebulös und werden über die Presse von den „Machern“sehr unterschiedlich dargestellt. Enttäuschung wird es auch bei den vielen, vielen ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern gegeben haben, die mit hohem Zeitaufwand, Engagement und oft auch mit persönlichen Mitteln den Werdegang des Vereins unterstützt haben. Ihnen bleibt nur zum Trost sagen zu können, dass sie an der erfolgreichen Episode „Basketball in Gotha“mitgewirkt haben.
Was bleibt, ist die Hoffnung auf den Wahrheitsgehalt der Aussage des Vereins, dass man sich zukünftig auf die Entwicklung des Nachwuchses konzentrieren will. So wird vielleicht das eine oder andere Talent unsere Region in renommierten Basketballvereinen vertreten – leider nicht mehr in Gotha.
Jürgen Ehrlich, Gotha
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