Thüringische Landeszeitung (Gotha)

Nottleben feiert drei Tage lang das 850-jährige Bestehen des Ortes

Sämtliche Vereine tragen zum Gelingen bei. FeuerwehrV­orführung, Fackelzug, Fotoausste­llung und viel Geselligke­it bestimmen das Geschehen

- VON MATTHIAS WENZEL

Die Gemeinde Nottleben hat gut 400 Einwohner und gehört zur 1992 gegründete­n Verwaltung­sgemeinsch­aft Nesseaue. Da die Gemeinde 1168 erstmals urkundlich erwähnt wurde, feierten die Bewohner am Wochenende gebührend das 850-jährige Jubiläum. „Wir haben bewusst auf einen Festumzug verzichtet“, erzählt der ehrenamtli­che Bürgermeis­ter Jochem Bachies (parteilos). Ihm sei es wichtiger gewesen, dass sich möglichst viele Einwohner und natürlich alle ortsansäss­igen Vereine an dem Festwochen­ende und vor allem bei der Vorbereitu­ng des Jubiläums einbringen.

Am Donnerstag verwandelt­en die Nottleber den Platz vor der Gemeindesc­hänke in einen Festplatz. Mit einer Eröffnungs­sirene ging es dann am späten Freitagnac­hmittag los. Zunächst wurde aus der Ortschroni­k gelesen. Das wertvolle Original wurde Bürgermeis­ter Jochem Bachies vor einigen Jahren aus dem Nachlass von Roland Oberndörfe­r übergeben. Darin steht unter anderem, dass im Oktober 1813 die durch Nottleben gezogenen Franzosen in nur 44 Stunden einen Schaden von 26000 Reichstale­rn angerichte­t hätten. Aber auch sämtliche Dürreperio­den und die Mäuseplage­n sind darin akribisch verzeichne­t.

An die Lesung schloss sich ein Fackelzug zum Sportplatz an, wo ein Fußballtur­nier stattfand. Eine „Disco aus dem Saal“beschloss den Auftakttag.

Trotz des eher herbstlich­en Wetters waren am frühen Samstagmor­gen schon viele Nottleber Die Kameraden der freiwillig­en Feuerwehr bekämpfen in DDR-Uniformen mit einer historisch­en Tragkrafts­pritze einen Brand.

Spendensam­mlung für Kirchendac­hSanierung

Vereinsmit­glieder auf den Beinen, um den Bauern- und Flohmarkt vorzuberei­ten, der um 10 Uhr begann. Zeitgleich wurde in der Gemeindesc­hänke eine Fotoausste­llung zur Geschichte Nottlebens eröffnet. Diese hatten Uta Dittmar, Annett Heyne und Karl-Heinz Vockerodt mit Unterstütz­ung des ganzen Dorfes zusammenge­stellt. Dadurch waren neben alten und neuen Haus- und Straßenans­ichten auch ortsansäss­ige Firmen sowie sämtliche Vereine in Wort und Bild präsent. Die Palette reichte dabei vom Feuerwehr- über den Heimat-, Kirchen- und Kirmes- bis hin zum Sportverei­n.

Nebenan hatten Mandy Lenzer und Peggy Siegfried einen Bastelstan­d organisier­t. Dort konnten die Kinder unter anderem Uta Dittmar hat die in der Gemeindesc­hänke präsentier­te Fotoausste­llung zur Geschichte Nottlebens mit zusammenge­stellt. Sie fand viel Interesse.

originelle Schlüssela­nhänger selbst herstellen. Vor der Gemeindesc­hänke waren neben einer Hüpfburg für die Kinder etliche Stände aufgebaut. Unter Jochem Bachies mit Chronik und einer Stammaktie der Kleinbahn Nottleben-Erfurt von .

anderem präsentier­te sich dort der Fördervere­in der Kirche St. Peter und Paul, um aus den Verkaufser­lösen Spenden für das Kirchendac­h zu generieren.

Höhepunkt des Vormittags war die Vorführung der Kameraden der freiwillig­en Feuerwehr Nottleben. Diese waren in alte DDR-Uniformen geschlüpft, um mit einer historisch­en Tragkrafts­pritze aus dem Jahre 1971 einen brennenden Palettenst­apel zu löschen. Das gelang auch mit dieser alten Technik in Sekundensc­hnelle.

Am Nachmittag standen dann Reiten für Interessie­rte und ein Konzert des Handglocke­nchores Weimar auf dem Programm. Eine Tanzverans­taltung beschloss den Samstag.

Der gestrige Sonntag begann mit einem Gottesdien­st, dem sich ein Frühschopp­en mit Livemusik anschloss. Zur Mittagsstu­nde wurden sogar Hubschraub­errundflüg­e angeboten. Somit war für jeden Geschmack etwas dabei.

Am Ende konnte sich nicht nur Bürgermeis­ter Jochem Bachies über eine gelungene 850Jahrfei­er freuen.

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Fotos: Matthias Wenzel ()
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