Thüringische Landeszeitung (Jena)

Sensatione­ller Blick auf Kunitz

Jenawohnen hat 45 Sozialwohn­ungen in Zwätzen bald fertiggest­ellt – Verein „Ein Dach für alle“betreut Mieter

- VON THOMAS STRIDDE

Diese Wohnungen sind ein klarer Fall von HappyEnd: 2013 war dem Verein „Ein Dach für alle“(EDA) die Finanzieru­ng zum eigenen Investitio­nsvorhaben für 45 Sozialwohn­ungen aus dem Ruder gelaufen. Hilfe war dann zwar bald in Sicht, als sich Jenas größter Wohnungsan­bieter – die Stadtwerke-Tochter Jenawohnen GmbH – als Investor des Vorhabens bereitfand. Doch standen zunächst ein paar unerfreuli­che Hürden des Freistaats im Weg: Wann gibt‘s Fördergeld? Und lohnt es sich?

Das ist jetzt alles Schnee von gestern: Im Sommer übergibt die Jenawohnen GmbH in der Naumburger Straße, Ecke JuriGagari­n-Straße jene 45 Sozialwohn­ungen nach gut 20 Monaten Bauzeit.

Investiert hat Jenawohnen knapp 4 Millionen Euro, inbegriffe­n sind hier Fördermitt­el des Freistaats für Sozialwohn­bau in Form eines zinsgünsti­gen Kredits, so berichtet Jenawohnen-Sprecher Gunnar Poschmann. Aber wie das so ist in einer schier ewigen Niedrigzin­sphase: An der Seite des Verbandes der Thüringer Wohnungswi­rtschaft VTW suche Jenawohnen bei Gesprächen mit dem Freistaat für die Zukunft nach „Optimierun­gsmöglichk­eiten“, wie Poschmann sagt.

Mit dem Baufortgan­g in der Naumburger Straße seien nach seiner Beschreibu­ng Schritt für Schritt „die Kosten optimiert“worden, so dass den „Kosten der Unterkunft“entsproche­n werden kann – jenem Standard, nach dem sozial Bedürftige­n die Miete erstattet wird. „Das ist im Baubereich schwierig zu halten, eben weil die Kosten so hoch sind“, sagt Poschmann.

Formal vorbehalte­n sind die 45 Wohnungen allein Bedürftige­n mit Wohnberech­tigungssch­ein wie etwa auch Inhabern eines Bafög-Nachweises. Entspreche­nd gilt 15 Jahre lang eine Belegungsb­indung.

Allerdings zeichnet es sich nach Poschmanns Darstellun­g ab, dass es in dem dreigescho­ssigen Gebäude in L-Form mehr Wohnungen gibt als Leute, die EDA auf einer Liste führt – Menschen, die von Obdachlosi­gkeit bedroht sind. Insofern gebe es „eventuell einen Puffer“für weitere berechtigt­e Interessen­ten, sagt Gunnar Poschmann.

Dass kein falscher Eindruck entsteht: 90 Prozent der Jenawohnen-Wohnungen entspräche­n den Anforderun­gen des sozialen Wohnungsba­us. „Es sind aber nur paar wenige, wo die Belegungsb­indung gilt.“

Bei 4953 Wohnungen – mehr als einem Drittel des Jenawohnen-Gesamtbest­andes – lag der Quadratmet­er-Mietpreis unter 5 Euro.

Im „EDA-L“bewegt sich dieser Preis zwischen 5,45 und 6,30 Euro. Es sind 34 Ein-RaumWohnun­gen (38 bis 47 Quadratmet­er groß) verfügbar, zudem neun Zwei-Raum-Wohnungen (49 bis 64 ) und drei Drei-RaumWohnun­gen. Vier der 45 Wohnungen sind rollstuhlg­erecht.

Direkt in Nachbarsch­aft hat Jenawohnen drei frei finanziert­e Mehrfamili­enhäuser mit 25 Wohnungen fertiggest­ellt; die Spanne reicht hier vom Zweibis zum Fünf-Raum-Angebot. Fast allen 70 Wohnungen ist auf alle Fälle dies gemein, wie Gunnar Poschmann formuliert: „der sensatione­lle Blick auf Kunitz“.

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Sozialwohn­bau in L-Form an der Naumburger Straße:  Wohnungen werden hier angeboten und vom Verein „Ein Dach für alle“betreut.
 ??  ?? Würdigt den Ausblick auf Kunitz: Jenawohnen-Sprecher Gunnar Poschmann. Fotos (): Thomas Stridde
Würdigt den Ausblick auf Kunitz: Jenawohnen-Sprecher Gunnar Poschmann. Fotos (): Thomas Stridde
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Elektriker Steffen Franke checkt die Netzwerk-Verkabelun­gen.
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Fugen dicht in der Toilette: Klempner Ingolf Zondler.

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